Lässt seine untaugliche Zahlungs-Abklärung Wolfgang Niersbach „brotlos“ werden?

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Wolfgang Niersbach (Bild: Smokeonthewater)

(causasportnews / red. / 27. Juli 2016) Der Umstand, dass es dem ehemaligen DFB-Präsidenten Wolfgang Niersbach nicht gelungen ist, überzeugend aufzuklären, wofür der Deutsche Fussball-Bund (DFB) 6,7 Millionen Euro im Zusammenhang mit der Vergabe der Fussball-WM 2006 gezahlt hat, zieht neben dem Verlust des DFB-Präsidiums einen weiteren Tiefschlag für den 65jährigen, unglücklich gestrauchelten Fussball-Funktionär nach sich: Geht es nach dem Willen der FIFA-Ethikkommission, wird der ehemalige Journalist während eines Jahres von allen fussballbezogenen Tätigkeiten ausgeschlossen, was insbesondere bedeuten würde, dass er seine Ämter in der FIFA (Rat) und in der UEFA (Exekutivkomitee) nicht mehr ausüben könnte. Bleibt es bei dem am 25. Juli 2016 gefällten Entscheid der FIFA-Ethikkommission, würde Wolfgang Niersbachs Funktionärskarriere wohl sogar definitiv enden – und ihn praktisch „brotlos“ werden lassen. Falls die Sanktion Bestand haben sollte, ginge der altgediente Funktionär seiner Erwerbsgrundlage verlustig. Noch ist es allerdings nicht soweit. Der bestrafte Funktionär will gegen die Sperre juristisch ankämpfen, wie er verlauten liess; gegen den Entscheid der FIFA-Ethikkommission will er Berufung einlegen. Über Erfolgsprognosen im Prozessfall kann nur spekuliert werden. Jedenfalls mutet es einigermassen sonderbar an, weshalb der Fussball-Funktionär aus dem bezahlten Fussball ausgeschlossen werden soll. Letztlich geht es immer noch um die im Raum stehenden 6,7 Millionen Euro, die nach Massgabe des deutschen Magazins „Der Spiegel“ dazu verwendet worden sein sollen, um die WM 2006 in Deutschland zu „kaufen“ (vgl. dazu etwa causasportnews vom 29. Oktober 2015). Trotz millionenteuren Abklärungen, Recherchen und Auswertungen von Beweismitteln ist es bisher nicht gelungen, die vom „Spiegel“ in den Raum gestellte Behauptung, das „Sommermärchen 2006 sei „gekauft“ worden, zu erhärten, geschweige denn zu beweisen. Deshalb sitzt der Frust bei den „investigativen Journalisten“, welche das „Sommermärchen“ durch ihre Berichterstattungen in Misskredit gezogen haben, tief, weil ihre Behauptungen bis heute einzig Behauptungen geblieben sind. Wolfgang Niersbach hat bei der Aufklärung der fraglichen Zahlung keine gute Figur gemacht und offenbar seine Informationspflichten im Rahmen des DFB verletzt; ebenso soll er die auf Grund der fraglichen Zahlung nicht korrekt ausgefüllte DFB-Steuererklärung unterzeichnet und Bilanzierungsvorschriften verletzt haben. Deshalb ist er nun von der Ethikkommission des Fussball-Weltverbandes hart angefasst worden. Auch wenn die Ethikkommissions-Entscheidung noch geändert werden sollte, ist der ehemalige DFB-Präsident dennoch über Formelles im Zusammenhang mit der nebulösen 6,7 Millionen Euro-Zahlung gestolpert. Bezüglich des Verwendungszwecks des Geldes ist allerdings noch kein Erkenntnisschritt in Richtung Wahrheitsfindung vollzogen worden.

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