(causasportnews / red. / 16. Juni 2016) Nun ist es definitiv: Die russische Top-Tennisspielerin Maria Scharapowa hat das Internationale Sportschiedsgericht (Tribunal Arbitral du Sport; TAS) in Lausanne angerufen und ficht die gegen sie verhängte Doping-Sanktion an. Die 29jährige Russin wurde wegen eines Dopingvergehens von der Disziplinarkammer des Internationalen Tennisverbandes (ITF) für zwei Jahre gesperrt, weil ihr die Verwendung des Sauerstoffaufnahme steigernden Mittels Meldonium nachgewiesen werden konnte. Das Mittel steht seit dem 1. Januar 2016 auf der Dopingliste. Die Spielerin erklärte, vom Verbot des Mittels keine Kenntnis gehabt und es unbestrittenermassen eingenommen zu haben. Die ITF sperrt die Athletin für zwei Jahre (ab 26. Januar 2016), weil sie nicht wissentlich gegen die Doping-Bestimmungen verstossen habe, sie aber dennoch verantwortlich für eingenommene Mittel oder Substanzen sei. Gemäss den Regularien hätte Maria Scharapowa sogar für vier Jahre gesperrt werden können; ihr wurde zu Gute gehalten, dass sie nicht vorsätzlich dopte. Aber auch diese zweijährige Sperre ist der Tennisspielerin eine zu harte Sanktion, weshalb sie sich entschloss, das Sport-Schiedsgericht anzurufen und für eine mildere Sanktion zu kämpfen. Gemäss der Aktenlage dürfte es allerdings schwierig sein für die Russin, vor dem TAS eine Reduktion der Sperre zu erwirken. Der „Fall Scharapowa“ erinnert im Gesamtkontext an den Fall einer anderen begnadeten Tennisspielerin, der Schweizerin Martina Hingis, die vor fast zehn Jahren positiv auf Kokain getestet und in der Folge für zwei Jahre gesperrt worden war. Jene Sanktion bedeutete das Ende der Einzelkarriere der Ausnahmekönnerin aus der Schweiz. Für die soeben 29 Jahre alte Maria Scharapowa könnte eine zweijährige Sperre ebenfalls das Ende ihrer aktiven Laufbahn bedeuten. Mit 31 Jahren dürfte für sie der Anschluss an die Weltspitze nach Ablauf der zweijährigen Sperre nur sehr schwer zu bewerkstelligen sein. Die Beendigung der aktiven Laufbahnen von Maria Scharapowa und Martina Hingis könnten somit markante Parallelen aufweisen. Am 18. Juli 2016 soll sich auch bezüglich der Russin, die zu den bestverdienenden Sportlerinnen der Welt zählt, alles klären; dann will das Sport-Schiedsgericht über die Doping-Sperre befinden.
Maria Scharapowa ficht Doping-Sanktion an
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