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Nun mögliche Fahrer-Ortung an der Tour de Suisse 2025 nach dem Tod von Muriel Furrer an der Rad-WM 2024

causasportnews.com – 43/2025, 12. Mai 2025

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(causasportnews / red. / 12. Mai 2025) Noch immer versucht die Radsport-Community den Unfalltod der jungen Rennfahrerin Muriel Furrer anlässlich der Rad-Weltmeisterschaft vom letzten Jahr in Zürich zu verarbeiten. Was im U19-WM-Rennen der Frauen in der Abfahrt in einem Waldstück in Küsnacht am Zürichsee geschah, bleibt bis heute in vielerlei Hinsicht ungeklärt. Am 27. September 2024 kam die am 1. Juli 2006 geborene Schweizer Fahrerin im WM-Frauen-Rennen von der Rennstrecke, die durch ein Waldstück führte, ab und blieb offenbar unbemerkt, jedoch schwer verletzt eineinhalb Stunden im Wald liegen, bis sie entdeckt wurde und ins Kantonsspital Zürich überführt werden konnte. Es stellt sich nun vor allem die Frage, ob das Leben der jungen Fahrerin hätte gerettet werden können, falls die ärztliche Betreuung umgehend nach dem Sturz möglich gewesen wäre.

Nach dem Vorfall anlässlich der Rad-WM, der das Leben der begnadeten, jungen Rennfahrerin derart brüsk und dramatisch ausgelöscht hatte, wurden seitens der Kantonspolizei Zürich und der Staatsanwaltschaft umgehend umfangreiche Ermittlungen zur Klärung des Unfallhergangs aufgenommen. Die Spezialisten der Kantonspolizei und des Forensischen Instituts Zürich hatten nach der Bergung der Fahrerin im Wald von Küsnacht die möglichen Spurensicherungen in die Wege geleitet; u.a. wurde das Rennrad von Muriel Furrer sichergestellt. Nach den nach dem Unfall bekanntgegebenen Erkenntnissen stürzte die Fahrerin während einer Abfahrt durch ein Waldstück in einer Linkskurve. Der Sturz wurde von niemandem beobachtet; Fernsehaufnahmen und andere Aufnahmen sowie Aufzeichnungen des Geschehens lagen und liegen nicht vor. Die gestürzte Athletin wurde von einem Angehörigen der Streckensicherheit etwa eineinhalb Stunden nach dem Vorfall bewusstlos abseits der Strecke im Wald entdeckt. Die sodann aufgebotenen Rettungskräfte übernahmen die Erstversorgung.- Dies wurde in einer Medienmitteilung vom 30. September 2024 von der Zürcher Staatsanwaltschaft und der Kantonspolizei Zürich vermeldet. Nach rund acht Monaten nach dem tragischen Unfalltod der Fahrerin sind die Untersuchungen aktuell noch immer nicht abgeschlossen. Somit liegen auch keine konkreten Untersuchungsergebnisse vor, wie die Oberstaatsanwaltschaft Zürich auf Anfrage von «causasportnews» bestätigte. Darüber soll zur gegebenen Zeit orientiert werden. Auf Nachfrage dieses Mediums bezüglich der doch einigermassen langen Untersuchungsdauer hielt die Oberstaatsanwaltschaft fest: «Es handelt sich um umfangreiche Untersuchungen, was stets seine Zeit braucht». Üblicherweise werde bei einem derartigen Vorfall seitens der Strafverfolgungsbehörden abgeklärt, ob allenfalls strafrechtlich relevantes Fehlverhalten (aufgrund eines konkreten Anfangsverdachts bezüglich eines bestimmten Tatbestandes) vorliegt. Bis dato sei in dieser «Causa» aktuell kein Strafverfahren eröffnet worden, bestätigte die Oberstaatsanwaltschaft.

Der Umstand, dass eine Fahrerin in einem WM-Rennen eineinhalb Stunden wohl schwer verletzt, jedoch unentdeckt, in einem Wald liegt, hat Funktionäre der Radsport-Szene aufgeschreckt. Dass nun aufgrund der Geschehnisse im WM-Rennen in der Schweiz diesem Missstand zukunftsgerichtet abgeholfen werden soll, verwundert nicht. Bei der bevorstehenden Tour de Suisse der Männer und der Frauen im Juni soll ein sog. «Tracking-System» eingeführt werden. Mit diesem technisch komplexen System lassen sich Fahrerinnen und Fahrer im Rahmen eines Radrennens jederzeit orten. Eher eigenartig mutet der Umstand an, dass sich der Verband der nationalen Radsport-Verbände (Union Cycliste Internationale, UCI, mit Sitz in Aigle im Wallis) mit der Einführung dieses Systems bei Rennen, die unter der Ägide des Verbandes stattfinden, Zeit lässt. Dieser Weltverband macht meistens durch Funktionärs-Streitigkeiten von sich reden und gilt als unbeweglich und träge. Die Bestrebungen in der Schweiz initiiert hat der Tour de Suisse-Direktor Oliver Senn, der auch anlässlich der WM in der Schweiz als Rennleiter amtete. Offen ist selbstverständlich im Moment, ob den WM-Rennleiter und Direktor der Schweizer Rundfahrt sowie auch andere Funktionäre der UCI eine strafrechtliche Verantwortlichkeit am Tod von Muriel Furrer treffen könnte.

Mysteriöses und Skandalöses um den Tod der Radrennfahrerin Muriel Furrer

causasportnews / 1187/10/2024, 2. Oktober 2024

(causasportnews / red. / 2. Oktober 2024) Immer noch unfassbar wird in der Sportwelt versucht, das abrupte Ende des Lebens der erst 18jährigen Muriel Furrer im U19-Rennen der Juniorinnen anlässlich der Rad-Weltmeisterschaften in Zürich am 26. September 2024 zu verarbeiten und zu verkraften. Der Unfalltod, der sich in einem Waldstück in Küsnacht ZH zutrug, wird zunehmend mysteriöser und ist bis dato ungeklärt. Bis jetzt ist es jedenfalls nicht gelungen, den Hergang der dramatischen Ereignisse zu klären. Offensichtlich kam die Zürcher Nachwuchshoffnung auf einer Abfahrt in einer Linkskurve von der Strasse ab und wurde in ein Waldstück katapultiert. Sie erlitt ein irreversibles Schädel-Hirn-Trauma und erlag kurze Zeit später, am 27. September 2024, diesen Verletzungen. Niemand weiss bis jetzt, wie sich das Unglück mit seinen dramatischen Auswirkungen letztlich zutrug. Blieb die Fahrerin, im Wald liegend, lange Zeit sich selber überlassen, und hätte sie allenfalls bei rascher Hilfe gerettet werden können? Weder Mit-Konkurrentinnen oder Offizielle nahmen den Vorfall wahr; Zuschauer befanden sich an jenem Streckenabschnitt keine. Nicht klar ist, wie lange die verunglückte Radsportlerin unbemerkt im Wald lag, bis ihr Fehlen im Rennen bemerkt wurde. Dass eine Fahrerin in einem WM-Radrennen unbemerkt «verschwinden» kann, ist mehr als nur mysteriös. Im Moment wird versucht, den Unfallhergang zu rekonstruieren.

Schon nach dem Unfall, als die Ärzte um das Leben der jungen Fahrerin kämpften, war es für die Offiziellen der Veranstaltung klar, dass die WM in Zürich weitergeführt werden solle. Auch als der Tod von Muriel Furrer bekanntgegeben werden musste, war eine vorzeitige Beendigung der Weltmeisterschaft kein Thema. Angeblich mit dem Einverständnis der Familie der verunglückten Athletin wurden die Wettbewerbe, letztlich mit dem vielumjubelten Professional-Rennen der Männer als Höhepunkt, fortgesetzt. Wie wenn sich in einem solchen Fall eine derart leidgeprüfte Familie eines tödlich verunglückten Menschen für den Abbruch einer solchen Veranstaltung aussprechen würde! Zynischer geht es wohl nicht mehr.

So wurde das Restprogramm der Rad-WM in Zürich programmgemäss fortgesetzt und abgeschlossen. Getreu dem Motto: «The show must go on». Die kompromisslose Weiterführung der Veranstaltung war nicht die einzige, erbärmliche Reaktion der Verantwortlichen der Weltmeisterschaften (des Radsport-Weltverbandes UCI und der lokalen Organisatoren), welche sich nach dem tragischen und traurigen Unglücksfall unsensibel, gefühlskalt und hartherzig verhielten. Zudem hatten sie plötzlich ihre Sprache verloren. Kein Wort des Mitgefühls und der Anteilnahme ging über ihre Lippen. Das so oder so schillernde Funktionärs- und Organisationswesen im Radsport zeigte in Zürich seine hässliche Fratze. Dass sich nicht einmal die Politikerinnen und Politiker von Stadt und Kanton Zürich zur Tragödie im bedauernden Sinne äusserten, ist nur beschämend und zeigt, wes’ Geistes Kind diese Polit-Ideologen, welch die Rad-Weltmeisterschaften in und um Zürich als einwöchige, politische Aktion gegen den Individualverkehr, der flächendeckend lahmgelegt wurde, verstanden.

Der Tod der jungen Muriel Furrer ist schockierend und traurig, die Reaktionen insbesondere der Veranstalter der WM in Zürich hierauf sind ein einziger Skandal.

Rad-WM 2024 in Zürich – unter besten Vorzeichen

(causasportnews / red. / 17. März 2019) Was auf den ersten Blick sensationell anmutet, ist bei genauerer Betrachtung als logische Entwicklung zu sehen: In Zürich wird im Jahr 2024 die Rad-WM ausgetragen. Die Bundeshauptstadt Bern hat sich ebenfalls für die Übernahme dieses Grossanlasses in Stellung gebracht, doch nun erfolgte der Zuschlag an Zürich diskussionslos (vgl. hierzu auch causasportnews vom 21. Februar 2019). Dafür, dass Zürich den Event austragen darf, lassen sich nun die Zürcher Politiker/innen feiern. Das Bekenntnis zur WM 2024 erfolgte jedenfalls durchwegs und über alle Parteigrenzen hinaus einhellig. Was hat den Ausschlag dafür gegeben, dass mit seltener Einigkeit ein derartiger Grossanlass nach Zürich geholt werden konnte?

Zürich, das Herz der helvetischen Finanzdienstleistungsaktivitäten, ist zwar krass sozialistisch geprägt und geführt, hat sich aber in den letzten Jahren zur Event- und Party-Stadt gemausert; ähnlich wie beispielsweise Berlin. Da darf dann schon auch einmal ein Sport-Grossereignis nicht fehlen. Eine Rad-WM passt geradezu ideal zu Zürich. In der Stadt verfügen die Velofahrer/innen über Kultstatus; sie sind den Fussgänger/innen massiv überlegen. Wer sich dem Velofahren verschreibt, ist auf dem Weg zum zwinglianischen Himmel beinahe schon ganz oben angelangt. Radfahren ist umweltverträglich; deshalb liegt dieses lautlose Fortbewegungsmittel in der Gunst der Zürcher/innen weit vor jeder umweltbelastender Mobilität; Autofahrerinnen und –fahrer geben zwischenzeitlich die idealen Feindbilder ab. Der Kampf zwischen lautlosen, umweltschonenden Velocyclisten und umweltbelastenden Auto-Fans ist in Zürich längst entschieden. Und zwar so, dass künftig nicht einmal mehr ein Formel-E-Rennen an der Limmatstadt ausgetragen werden kann; dieses erstmals im vergangenen Jahr durchgeführte Spektakel erfährt die zweite Auflage in…Bern!

So freut sich derzeit die grün-rote Stadt Zürich geradezu überschwänglich darüber, dass 2024 ein grosser Sportanlass ohne Negativpunkte durchgeführt werden kann. Bis dann wird es zweifelsfrei möglich sein, eine Rad-WM ohne lärmigen, motorisierten Begleit- und Werbetross durchzuführen; die Teilnehmer/innen am Riesen-Spektakel werden eh mehrheitlich mit dem Fahrrad anreisen und umweltschädigende Pet-Flaschen und leere Red Bull-Büchsen sachgerecht entsorgen. Auch die Gefahr, dass gedopte Akteure vom Rad fallen werden, wird bis dann praktisch gebannt sein – wie auch die ganze Dopingproblematik dann nur noch, wie es seitens der Politik in Deutschland eingeschätzt würde, ein „Vogelschiss“ im sport-historischen Kontext abgeben wird. Eine Gefahr ist allerdings mit Blick auf 2024 nicht zu verkennen: Bis dann werden auch die Radfahrer/innen in der Gunst der Allgemeinheit an Goodwill eingebüsst haben. Der Trend wird in Richtung „Fussgänger/innen über alles“ gehen. Am Freitagmittag ist diese Tendenz in Zürich manifest geworden: Die Zukunft gehört einzig und alleine den Fussgängern! Die Jugend will (verständlicherweise) ein Zeichen setzen und ordnet dem Klimaschutz alles unter. Mehrere tausend Schülerinnen und Schüler verlangten an einer Klimaschutz-Demo u.a. in Zürich: „ Netto null Emissionen bis 2030“. Klar, wenn nun die Jugend darauf verzichtet, von den Eltern in Autos vor die Schulhäuser gekarrt zu werden, nur noch im Inland Ferien macht, auf Flugreisen jeglicher Art verzichtet und Schulabschlussreisen ab sofort zum Berner „Bärengraben“ und nicht mehr nach London, Stockholm oder Madrid führen werden, kann der Sport nicht abseits stehen. So steht die Durchführung der Rad-WM 2024 mit seinen ökologisch belastenden Begleiterscheinen in der rot-grünen Stadt Zürich mit der bekanntlich konsequenten Jugend wohl eher auf wackligen Beinen. Allerdings kann bis in fünf Jahren noch vieles geschehen – und sich ändern.