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Nun Sicherheit über alles im Radsport

causasportnews.com – 54/2025, 12. Juni 2025

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(causasportnews / red. / 12. Juni 2025) Über die Sicherheit im Radsport ist seit Monaten viel gesprochen worden. Vor allem der Tod der 18jährigen Muriel Furrer anlässlich der Rad-Weltmeisterschaften im Raum Zürich im September des letzten Jahres hat die Szene nicht nur aufgewühlt, sondern auch dafür gesorgt, dass in punkto Sicherheit nun einiges getan wird. Als geradezu unerträglich ist der Umstand eingestuft worden, dass die hoffnungsvolle Fahrerin in einer Abfahrt in einem Waldstück bei Küsnacht ZH von der Strasse abkam, wahrscheinlich in einen Baum prallte und dann eineinhalb Stunden schwer verletzt oder sterbend unauffindbar war. Die genaue Unfallursache ist immer noch Gegenstand der rechtsmedizinischen Untersuchungen sowie der Ermittlungen der Staatsanwaltschaft. Unklar ist zudem, ob Muriel Furrer allenfalls hätte gerettet werden können, falls sie früher entdeckt worden wäre (vgl. dazu auch causasportnews vom 12. Mai 2025).

Die Organisatoren der Tour de Suisse haben nun vor der diesjährigen Austragung der Schweizer Landes-Rundfahrt (Frauen vom 12. bis 15. Juni; Männer vom 15. bis 22. Juni) eine Weltneuheit im Sicherheitsbereich angekündigt, die auch umgesetzt wird: Ein umfassendes Fahrer- und Konvoi-Tracking (auch «GPS-Tracking» genannt) zur Überwachung von Aktivitäten von Fahrerinnen und Fahrern. Damit soll verhindert werden, dass sich Vorkommnisse, wie diejenigen, die zum Tod von Muriel Furrer geführt haben, wiederholen. In den Knochen sitzt den Verantwortlichen Tour-Organisationen auch immer noch der Horror-Sturz des damals 26jährigen Gino Mäder, der an der Tour de Suisse 2023 am Albulapass zu Tode kam. Für ihn soll am 19. Juni anlässlich der diesjährigen Tour de Suisse an der Unfallstelle am Albula eine Gedenkstätte eingeweiht werden.

Insbesondere in der Schweiz hat der Radsport seit den Todesfällen von Muriel Furrer und Gino Mäder merklich an Bedeutung und Aufmerksamkeit verloren. Kein Wunder: Wenn der Tod mitfährt, ist dies alles nur noch tragisch und traurig. Zukunftsgerichtet soll nun mehr und alles Mögliche vorgekehrt werden, um die Sicherheit von Fahrerinnen und Fahrern bei Radsportveranstaltungen zu gewährleisten. Das umgesetzte «GPS-Tracking» anlässlich der Tour de Suisse 2025 ist zweifelsfrei ein wichtiger und unerlässlicher Schritt in die richtige Richtung. Das Thema «Sicherheit» im Radsport beherrscht dann auch die Diskussionen, die sportliche Ebene tritt in den Hintergrund. Kaum jemand hat bis jetzt zur Kenntnis genommen, und dies interessiert auch nicht vordergründig, dass die drei «Grossen» des Radsports an der diesjährigen Schweizer Landesrundfahrt nicht dabei sein werden: Tadej Pogacar, Jonas Vingegaard und Remco Evenepoel.

Nun mögliche Fahrer-Ortung an der Tour de Suisse 2025 nach dem Tod von Muriel Furrer an der Rad-WM 2024

causasportnews.com – 43/2025, 12. Mai 2025

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(causasportnews / red. / 12. Mai 2025) Noch immer versucht die Radsport-Community den Unfalltod der jungen Rennfahrerin Muriel Furrer anlässlich der Rad-Weltmeisterschaft vom letzten Jahr in Zürich zu verarbeiten. Was im U19-WM-Rennen der Frauen in der Abfahrt in einem Waldstück in Küsnacht am Zürichsee geschah, bleibt bis heute in vielerlei Hinsicht ungeklärt. Am 27. September 2024 kam die am 1. Juli 2006 geborene Schweizer Fahrerin im WM-Frauen-Rennen von der Rennstrecke, die durch ein Waldstück führte, ab und blieb offenbar unbemerkt, jedoch schwer verletzt eineinhalb Stunden im Wald liegen, bis sie entdeckt wurde und ins Kantonsspital Zürich überführt werden konnte. Es stellt sich nun vor allem die Frage, ob das Leben der jungen Fahrerin hätte gerettet werden können, falls die ärztliche Betreuung umgehend nach dem Sturz möglich gewesen wäre.

Nach dem Vorfall anlässlich der Rad-WM, der das Leben der begnadeten, jungen Rennfahrerin derart brüsk und dramatisch ausgelöscht hatte, wurden seitens der Kantonspolizei Zürich und der Staatsanwaltschaft umgehend umfangreiche Ermittlungen zur Klärung des Unfallhergangs aufgenommen. Die Spezialisten der Kantonspolizei und des Forensischen Instituts Zürich hatten nach der Bergung der Fahrerin im Wald von Küsnacht die möglichen Spurensicherungen in die Wege geleitet; u.a. wurde das Rennrad von Muriel Furrer sichergestellt. Nach den nach dem Unfall bekanntgegebenen Erkenntnissen stürzte die Fahrerin während einer Abfahrt durch ein Waldstück in einer Linkskurve. Der Sturz wurde von niemandem beobachtet; Fernsehaufnahmen und andere Aufnahmen sowie Aufzeichnungen des Geschehens lagen und liegen nicht vor. Die gestürzte Athletin wurde von einem Angehörigen der Streckensicherheit etwa eineinhalb Stunden nach dem Vorfall bewusstlos abseits der Strecke im Wald entdeckt. Die sodann aufgebotenen Rettungskräfte übernahmen die Erstversorgung.- Dies wurde in einer Medienmitteilung vom 30. September 2024 von der Zürcher Staatsanwaltschaft und der Kantonspolizei Zürich vermeldet. Nach rund acht Monaten nach dem tragischen Unfalltod der Fahrerin sind die Untersuchungen aktuell noch immer nicht abgeschlossen. Somit liegen auch keine konkreten Untersuchungsergebnisse vor, wie die Oberstaatsanwaltschaft Zürich auf Anfrage von «causasportnews» bestätigte. Darüber soll zur gegebenen Zeit orientiert werden. Auf Nachfrage dieses Mediums bezüglich der doch einigermassen langen Untersuchungsdauer hielt die Oberstaatsanwaltschaft fest: «Es handelt sich um umfangreiche Untersuchungen, was stets seine Zeit braucht». Üblicherweise werde bei einem derartigen Vorfall seitens der Strafverfolgungsbehörden abgeklärt, ob allenfalls strafrechtlich relevantes Fehlverhalten (aufgrund eines konkreten Anfangsverdachts bezüglich eines bestimmten Tatbestandes) vorliegt. Bis dato sei in dieser «Causa» aktuell kein Strafverfahren eröffnet worden, bestätigte die Oberstaatsanwaltschaft.

Der Umstand, dass eine Fahrerin in einem WM-Rennen eineinhalb Stunden wohl schwer verletzt, jedoch unentdeckt, in einem Wald liegt, hat Funktionäre der Radsport-Szene aufgeschreckt. Dass nun aufgrund der Geschehnisse im WM-Rennen in der Schweiz diesem Missstand zukunftsgerichtet abgeholfen werden soll, verwundert nicht. Bei der bevorstehenden Tour de Suisse der Männer und der Frauen im Juni soll ein sog. «Tracking-System» eingeführt werden. Mit diesem technisch komplexen System lassen sich Fahrerinnen und Fahrer im Rahmen eines Radrennens jederzeit orten. Eher eigenartig mutet der Umstand an, dass sich der Verband der nationalen Radsport-Verbände (Union Cycliste Internationale, UCI, mit Sitz in Aigle im Wallis) mit der Einführung dieses Systems bei Rennen, die unter der Ägide des Verbandes stattfinden, Zeit lässt. Dieser Weltverband macht meistens durch Funktionärs-Streitigkeiten von sich reden und gilt als unbeweglich und träge. Die Bestrebungen in der Schweiz initiiert hat der Tour de Suisse-Direktor Oliver Senn, der auch anlässlich der WM in der Schweiz als Rennleiter amtete. Offen ist selbstverständlich im Moment, ob den WM-Rennleiter und Direktor der Schweizer Rundfahrt sowie auch andere Funktionäre der UCI eine strafrechtliche Verantwortlichkeit am Tod von Muriel Furrer treffen könnte.

Ein Gewalts-Defizit nach der Rad-Weltmeisterschaft 2024

causasportnews.com – 27/2025, 19. März 2025

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(causasportnews / red. / 19. März 2025) Eigentlich ist alles noch schlimmer. Die Rede ist nicht von der Weltpolitik und dem Wahn- und Irrsinn, dem die Menschheit derzeit ausgesetzt ist. Noch schlimmer geht es in dieser Hinsicht eigentlich nicht. Im Vergleich zur Weltlage ist die finanzielle Situation nach der Rad-Weltmeisterschaft 2024 in der Stadt und im Kanton Zürich (21. – 29. September) wirklich nur ein «Fliegenschiss» in der Sporthistorie. Der Anlass, der in sportlicher Hinsicht zweifellos sowie grundsätzlich wertvoll war und den Austragungskanton Zürich im besten Licht erscheinen liess, hinterlässt in organisatorisch-planerischer Hinsicht einen schalen Nachgeschmack (der Todessturz der jungen Schweizer Nachwuchshoffnung Murielle Fuhrer und seine Folgen bleiben an dieser Stelle ausgeklammert). In organisatorischer, konzeptioneller und finanz-planerischer Hinsicht war der Gross-Anlass ein Debakel, mit Blick auf die Finanzen sogar eine Katastrophe. Vor wenigen Tagen verlautete, dass die Träger-Organisation des Radsport-Events, der Verein «Rad- und Para-Cycling-WM Zürich 2024», pleite ist und derzeit auf einem Schuldenberg von 4,5 Millionen Franken sitzt. Die Vereinigung befindet sich in der sog. «Nachlassstundung» (das bedeutet die Stundung der Forderungen und die Möglichkeit, bei den Gläubigern einen Nachlass bei den Forderungen zu erwirken); das heisst, statt bezahlt wird nun diskutiert und räsoniert. Selbstverständlich sollen auch begangene Planungsfehler, usw. beleuchtet und das Finanz-Debakel untersucht werden. Dann wird dereinst das kaum abwendbare Fazit gezogen: «Dumm gelaufen».

Dass ein Grossanlass pekuniär derart aus dem Ruder läuft, verwundert an sich nicht. Die Bundesbehörden in der Schweiz haben die Finanzen auch nicht mehr im Griff und sind, da sie sich stets verrechnen, wahre «Verrechnungs»-Weltmeister. Einer der Hauptverantwortlichen des Zürcher WM-Finanz-Desasters, der linke Stadtrat Raphael Golta (SP), bedauert die Situation in Politiker-Manier und hält es mit den Philosophen: «Nicht ärgern, nur wundern». Über die Ursachen des gewaltigen Defizits mag sich vor allem die Zürcher Stadtregierung, welche die Hauptverantwortung für die Pleite trägt, gar nicht äussern. Es habe halt während der WM wetterbedingte Einbussen im Catering, Kontroversen und Streitigkeiten sowie negative Medien-Berichterstattungen um Strassenabsperrungen, Beeinträchtigungen des Gewerbes durch umstrittene Streckenführungen bei den Rennen, Absagen von Events nach dem tragischen Tod von Muriel Furrer, usw. gegeben. Wie wenn solche Gründe bei Planungen nicht berücksichtigt werden müssten.

Das entstandene Defizit im WM-Organisations-Vehikel sollen nun der Kanton Zürich und die Stadt Zürich gemeinsam tragen. Diesbezüglich ist kaum mit markanter Opposition zu rechnen. Vor allem die Stadt Zürich und die linke Velo-Lobby wollten den Radsport-Anlass vom vergangenen Herbst zur Befeuerung ihrer Zweirad-Ideologien um jeden Preis und koste es, was es wolle, an die Limmat holen. Jetzt ist in Gottes Namen alles ein bisschen teurer geworden. «So what» also?

Ein Organisations-Chaos anlässlich der Rad-Weltmeisterschaften 2024 und ein Finanz-Desaster danach

causasportnews.com – 18/2025, 23. Februar 2025

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(causasportnews / red. / 23. Februar 2025) Mit Sportanlässen ist es oft so wie mit einem Hausbau: Es herrschen chaotische Organisationsverhältnisse vor, und zu guter Letzt explodieren die Kosten.- So geschah es anlässlich der Rad-Weltmeisterschaften, die in der Stadt Zürich und in der Agglomeration Zürich vom 21. bis zum 29. September 2024 durchgeführt wurden. Der sportliche Gehalt der Radrennen war durchwegs ansprechend, und dass ein tragischer Todessturz den Grossanlass überschattete, muss als äusserst schmerzhaftes Ereignis angesehen werden. Diesbezüglich ist es allerdings unverständlich, dass die Ursachen des Renn-Unfalls der jungen, erst 18jährigen Schweizerin Muriel Furrer, die einen Tag nach ihrem Unfall am 26. September 2024 verstarb, noch immer nicht bekannt sind. Die Klärung des Unfallhergangs und die Eruierung der Todesursache könnten durchaus rechtlich-relevante Bedeutungen aufweisen. Das Schweigen der WM-Organisatoren zu diesem dramatischen und traurigen Ereignis bis zum heutigen Tag ist jedenfalls unverständlich.

Generell war die Veranstaltung, die vor allem von linken und grünen Kreisen in der Stadt Zürich, der sog. «Velo-Lobby», gefördert wurde, für viele Menschen im Ballungsraum Zürich mehr ein Ärgernis denn ein Radsport-Fest. Vor allem das Gewerbe, das sich während der Rennen mit massiven Beschränkungen konfrontiert sah, macht, sekundiert von bürgerlichen, politischen Parteien, derzeit Druck und tritt offen an die Öffentlichkeit mit der Forderung, dass künftig keine derartigen Gross-Veranstaltungen mehr im Raum Zürich stattfinden sollen. Auch namhafte Kreise in allen Bevölkerungsschichten sprechen sich konkret etwa gegen eine zweite Rad-WM aus. Moniert wird retrospektiv die eingeschränkte Bewegungsfreiheit während der neun Tage dauernden Weltmeisterschaft 2024. Die verschiedensten Einschränkungen für das Gewerbe im Bereich der Rennstrecken werden als unverhältnismässig, unakzeptabel und umsatzschädigend gegeisselt. Jedenfalls herrschte während der neun WM-Tage ein vielschichtiges Organisations-Chaos. Berührt vom Anlass wurden diverse Gemeinden beispielsweise um den Zürichsee. Bauliche Massnahmen auf den befahrenen Strassen waren kostenintensiv, und aufgrund der Streckenführungen bei den Rennen wurden teure Absperr- und Sicherungsmassnahmen notwendig. Offensichtlich fehlte es an einer seriösen Budgetierung dieser Kostenfaktoren, weshalb sich nun die Organisatoren der Weltmeisterschaft mit diversen Gemeinden darüber zanken, wer für diese teils ansehnlichen Extrakosten aufkommen muss. Das Organisationskomitee, meinen diverse mit WM-Extrakosten belastete Gemeinden; die Gemeinden, ist das Organisationskomitee überzeugt. Kommunen, wie Oetwil am See, Zumikon (hier geht es um jeweils 50’000 Franken) und Erlenbach (die Gemeinde verlangt 25’000 Franken) liegen mit den WM-Organisatoren wegen der angefallenen WM-Zusatzkosten im Streit. Zollikon hat das pekuniäre Kriegsbeil begraben und verzichtet auf die Geltendmachung von angefallenen Kosten in der Höhe 17’600 Franken gegenüber den WM-Organisatoren. Nicht wegen der «Geringfügigkeit» des Betrages, sondern weil man sich nicht in einen langwierigen Rechtsstreit einlassen will.

Ein Organisations-Chaos während der Rad-Weltmeisterschaften im letzten September, und ein Finanz-Desaster nach den WM-Rennen sind wohl kaum die Vertrauensbasis, um auch künftig derartige Grossanlässe im Raum Zürich zu organisieren und durchzuführen. Da tritt das grundsätzlich positive, sportliche Fazit nach den WM-Rennen in Zürich und Umgebung tendenziell in den Hintergrund.

Rad-WM in Zürich ist längst Geschichte – die Trauer um Muriel Furrer bleibt

causasportnews / 1213/12/2024, 24. Dezember 2024

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(causasportnews / red. / 24. Dezember 2024) Die Rad-Weltmeisterschaft (WM) 2024 in Zürich vom 21. bis 29. September 2024 ist längst Geschichte, auch wenn drei Monate in unserer schnelllebigen Zeit fast wie eine Ewigkeit anmuten. Nach wie vor bewegt der Unfall-Tod der Schweizerin Muriel Furrer, die am 27. September 2024 im Universitätsspital in Zürich verstarb, die Menschen nicht nur in der Schweiz. Die Trauer um die Sportlerin, die nur etwas mehr als 18 Jahre alt wurde, droht vor allem in der Weihnachtszeit die Familie der allseits beliebten Athletin zu erdrücken. Es ist sicher kein Zufall, dass sich derzeit die Eltern zum Tode ihrer Tochter in den Medien äussern. Die Mutter erwähnt in ihrem Schmerz und in ihrer Trauer, dass sie alltägliche Dinge vermisse, so etwa die Back-Künste ihrer Tochter um die Festtagszeiten. «Sie war eine hervorragende Bäckerin. Es hat in unserem Haus in dieser Zeit wunderbar gerochen». Der Schmerz der Eltern sowie der engsten Familienangehörigen sind wohl noch schwerer zu ertragen, weil zwei Aspekte des Unfall-Todes nach wie vor nicht geklärt sind: Wie kam die junge Athletin im verregneten Junioren-Rennen zu Tode und weshalb blieb sie nach dem Vorfall im verregneten Juniorinnen-Rennen in einem Waldstück oberhalb von Küsnacht ZH eineinhalb Stunden unentdeckt?

Als der Vater der Athletin während des WM-Rennens bald einmal von einem unguten Gefühl sprach, als während einiger Zeit niemand, auch keine Funktionäre und Offizielle (so auch nicht die U-19-Nationaltrainerin Kathrin Stirnemann), etwas über den Verbleib von Tochter Muriel in Erfahrung bringen konnte, begann er auf eigene Faust zu recherchieren. Mehr als eineinhalb Stunden nach dem Unfall wurde Muriel Furrer von einem Streckenposten im Wald ob Küsnacht gefunden und dann umgehend ins Spital überführt. Der Vater sagt heute, dass es für ihn zu lange gedauert habe, bis die Tochter gefunden wurde; und das in einem WM-Rennen! Offensichtlich hat das Ordnungssystem («Tracker») in diesem Rennen und bezüglich der verunglückten Fahrerin nicht oder nicht richtig funktioniert. Bezüglich der Todesursache dauern die Untersuchungen an oder sind noch nicht bekannt gegeben worden. Auch die strafrechtlichen Ermittlungen sind noch immer nicht abgeschlossen. Dass diese Ungewissheiten und Belastungen für die Familie schmerzvoll und, vor allem in dieser Zeit, kaum zu ertragen sind, versteht sich; es werden aber (derzeit) aus diesem Umfeld in keiner Hinsicht Vorwürfe erhoben.

Die Rad-WM in Zürich hinterliess in vielerlei Hinsicht einen heterogenen Eindruck. Der Unfalltod von Muriel Furrer warf nachvollziehbar einen dunklen Schatten über die letzten drei WM-Tage. Ungeachtet dessen ergab es sich, dass sich eine derartige Mammut-Veranstaltung im Ballungsgebiet um Zürich und in der Stadt Zürich selber kaum sinnvoll austragen lässt. Die Organisatoren und das Organisations-Komitee gebärdeten sich weitgehend hilflos. Dass auch die Finanzen aus dem Ruder laufen, zeigt sich jetzt wieder. Die Gemeinden im Bezirk Meilen mussten sich in jeder Hinsicht dem Diktat der Organisatoren und dem Verbandsdiktat beugen. Von den Kommunen, welche vom Anlass betroffen waren, wurden nicht nur finanzielle Opfer verlangt. Sie hatten auch die Strassen renn-adäquat herzurichten und mussten hierfür gewaltige Mittel aufwenden. Nun ist bekannt geworden, dass die von der WM betroffenen Gemeinden Mehrkosten, die angefallen sind, jedoch nie budgetiert wurden, dem Organisationskomitee, das eher undurchsichtig ist, belasten wollen. Hier bahnt sich eine Auseinandersetzung um finanzielle Aufwendungen, die offenbar nicht berücksichtigt wurden, an. Diese bei den Gemeinden angefallenen Mehrkosten müssen in Anbetracht des wirtschaftlichen Chaos’ im Zusammenhang mit der Rad-WM irgendwie abgedeckt werden. Das Fazit nach dieser Geschichte: Die seriöse Organisation und Finanzierung von Sportanlässen, ob bedeutend oder unbedeutend, wird offenbar immer mehr zur Glückssache; vgl. dazu auch das Beispiel der Kletter-WM in Bern (causasportnews vom 19. Dezember 2024).

Forderungen nach Muriel Furrers Tod

causasportnews / 1206/11/2024, 29. November 2024

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(causasportnews / red. / 29. November 2024) Über zwei Monate sind vergangen, seit die junge Schweizer Radsportlerin Muriel Furrer anlässlich der Rad-Weltmeisterschaften in Zürich ums Leben gekommen ist. Als ob der Vorfall nicht schon an sich tragisch wäre, belastet die immer noch unbekannte Unfallursache vor allem die Familie und die Radsport-Szene: Was geschah am 26. September auf der Abfahrt auf nasser Strasse vom Pfannenstiel in Richtung Küsnacht ZH? Seit Wochen wird untersucht, ermittelt und spekuliert, wie die 18jährige Nachwuchshoffnung zu Tode gekommen sein könnte. Geradezu mysteriös mutet der Umstand an, dass Muriel Furrer von der Strecke abgekommen ist und dann im Wald verschwand. Sie blieb während eineinhalb Stunden unentdeckt. Ihr Verschwinden ist unerklärlich. Vor allem befeuert dieses Faktum die Spekulationen, dass das Leben der hoffnungsvollen Athletin vielleicht hätte gerettet werden können, wenn der Unfall sofort bekannt und die verunfallte Sportlerin hätte geborgen und allenfalls umgehend medizinisch versorgt werden können. In der Tat ist es unglaublich und unverständlich, dass die Menschen zum Mond fliegen können, Drohnen erfolgreich für alle möglichen Belange einsetzen und die Menschheit aktuell das Heil in der sog. «Künstlichen Intelligenz» sucht und offenbar findet, eine Sportlerin in einem WM-Rennen aber während eineinhalb Stunden in einem Wald verschwindet und dieses Verschwinden von niemandem bemerkt wird. Diesen Umstand möchten die Verantwortlichen der Rad-WM bestmöglichst ausblenden, denn auch ihnen ist der tragische Vorfall im Küsnachter Wald nicht mehr geheuer, zumal sich hier durchaus auch Fragen der zivil- und strafrechtlichen Verantwortlichkeit stellen könnten. Jedenfalls präsentieren sich die Verhältnisse derzeit wie in der Politik, wenn bei Missständen und tragischen Impakten Forderungen an wen auch immer gestellt werden. Das ist im Rahmen des Internationalen Radsport-Verbandes (UCI) mit Sitz in Aigle im Wallis nicht anders. Einer der Hauptverantwortlichen der WM-Rennen in und um Zürich, der Schweizer Oliver Senn, fordert zur Überwachung und Kontrolle der Fahrerinnen und Fahrer während der Radrennen ein GPS-Tracking. Dadurch soll verhindert werden, dass Akteure, wie Muriel Furrer, während eines Strassenrennens lange Zeit wie vom Erdboden verschluckt bleiben. Vielleicht hat die «Forderung» von Oliver Senn, der u.a. auch als Direktor der Tour de Suisse tätig ist, etwas für sich. Ein Thema wird den Strassen-Radsport jedenfalls in Zukunft beschäftigen, nämlich, wie dem Umstand abgeholfen werden kann, dass die Rennen immer schneller und gefährlicher werden. Da nützen auch die Strassenhindernisse, die nach der WM in Zürich wieder flächendeckend und geradezu ideologisch getrieben aufgebaut werden, nichts – im Gegenteil. Diese Gefahrenquellen werden kaum zu neutralisieren sein, und auch die staatlich verordnete Unsitte, dass öffentliche Strassen immer mehr zu Parkplätzen «umgenutzt» werden, fördert die Sicherheit im Radsport nicht.

Der bewegende Abschied von Muriel Furrer – Fragen zur Todesursache bleiben unbeantwortet

causasportnews / 1200/11/2024, 13. November 2024

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(causasportnews / red. / 13. November 2024) Noch immer bewegt der Todessturz der 18jährig anlässlich der Rad-Weltmeisterschaft in Zürich verstorbenen Muriel Furrer. Zwar nahmen die Angehörigen, Bekannte, Freunde und die Radsport-Welt von der Nachwuchs-Hoffnung Abschied im Rahmen einer berührenden Trauerfeier, doch das Unfassbare und Traurige wird nie einen Abschluss finden können. Der Glaube wird sich im Tod der blutjungen Sportlerin erfüllt haben, für die Menschen um Muriel Furrer half die Trauerfeier in der reformierten Kirche in Uster, von der verunglückten Athletin Abschied zu nehmen, los zu lassen und das Geschehen zu verarbeiten. Oder wie es die 27jährige Mountainbikerin und Silber-Medaillengewinnerin in Tokio im Cross Country (2021) sowie Club-Kollegin von Muriel Furrer, Sina Frei, in der Trauer um ihre Radsport-Freundin anmerkte: «Abschied nehmen kann ich noch nicht – es hört ja nicht einfach auf wehzutun». Das Unfassbare wird man nie ad acta legen können.

So, wie derzeit die Hintergründe der Todesfahrt, die sich am 26. September in einem Strassenabschnitt in einem bewaldeten Gebiet ob Küsnacht ereignete, Fragen aufwerfen. Ungeklärt ist bis jetzt, weshalb die junge Fahrerin während des U19-WM-Rennens stürzte und während eineinhalb Stunden wohl schwer verletzt, jedoch unentdeckt, in einem Waldstück liegen blieb. Man stelle sich vor: In einem Weltmeisterschafts-Radrennen verschwindet eine Athletin für eineinhalb Stunden – und niemand hat es bemerkt! Der unerklärliche Vorgang wird derzeit von den zuständigen Behörden unter Beizug des Instituts für Rechtsmedizin der Universität Zürich untersucht. Zur Abklärung der Unfallursache sind Gutachten notwendig. Bisher wurden nicht einmal Hypothesen bekannt. In derartigen Fällen wird auch geprüft, ob allenfalls strafrechtlich relevantes Fehlverhalten vorliegen könnte. Je nachdem müssten allenfalls Strafverfahren eröffnet werden.-

Eine grosse Trauergemeinde hat von Muriel Furrer Abschied genommen. Die Fragen um ihren Todessturz im Küsnachter Wald werden wohl nicht so rasch endgültig beantwortet werden können.

Mysteriöses und Skandalöses um den Tod der Radrennfahrerin Muriel Furrer

causasportnews / 1187/10/2024, 2. Oktober 2024

(causasportnews / red. / 2. Oktober 2024) Immer noch unfassbar wird in der Sportwelt versucht, das abrupte Ende des Lebens der erst 18jährigen Muriel Furrer im U19-Rennen der Juniorinnen anlässlich der Rad-Weltmeisterschaften in Zürich am 26. September 2024 zu verarbeiten und zu verkraften. Der Unfalltod, der sich in einem Waldstück in Küsnacht ZH zutrug, wird zunehmend mysteriöser und ist bis dato ungeklärt. Bis jetzt ist es jedenfalls nicht gelungen, den Hergang der dramatischen Ereignisse zu klären. Offensichtlich kam die Zürcher Nachwuchshoffnung auf einer Abfahrt in einer Linkskurve von der Strasse ab und wurde in ein Waldstück katapultiert. Sie erlitt ein irreversibles Schädel-Hirn-Trauma und erlag kurze Zeit später, am 27. September 2024, diesen Verletzungen. Niemand weiss bis jetzt, wie sich das Unglück mit seinen dramatischen Auswirkungen letztlich zutrug. Blieb die Fahrerin, im Wald liegend, lange Zeit sich selber überlassen, und hätte sie allenfalls bei rascher Hilfe gerettet werden können? Weder Mit-Konkurrentinnen oder Offizielle nahmen den Vorfall wahr; Zuschauer befanden sich an jenem Streckenabschnitt keine. Nicht klar ist, wie lange die verunglückte Radsportlerin unbemerkt im Wald lag, bis ihr Fehlen im Rennen bemerkt wurde. Dass eine Fahrerin in einem WM-Radrennen unbemerkt «verschwinden» kann, ist mehr als nur mysteriös. Im Moment wird versucht, den Unfallhergang zu rekonstruieren.

Schon nach dem Unfall, als die Ärzte um das Leben der jungen Fahrerin kämpften, war es für die Offiziellen der Veranstaltung klar, dass die WM in Zürich weitergeführt werden solle. Auch als der Tod von Muriel Furrer bekanntgegeben werden musste, war eine vorzeitige Beendigung der Weltmeisterschaft kein Thema. Angeblich mit dem Einverständnis der Familie der verunglückten Athletin wurden die Wettbewerbe, letztlich mit dem vielumjubelten Professional-Rennen der Männer als Höhepunkt, fortgesetzt. Wie wenn sich in einem solchen Fall eine derart leidgeprüfte Familie eines tödlich verunglückten Menschen für den Abbruch einer solchen Veranstaltung aussprechen würde! Zynischer geht es wohl nicht mehr.

So wurde das Restprogramm der Rad-WM in Zürich programmgemäss fortgesetzt und abgeschlossen. Getreu dem Motto: «The show must go on». Die kompromisslose Weiterführung der Veranstaltung war nicht die einzige, erbärmliche Reaktion der Verantwortlichen der Weltmeisterschaften (des Radsport-Weltverbandes UCI und der lokalen Organisatoren), welche sich nach dem tragischen und traurigen Unglücksfall unsensibel, gefühlskalt und hartherzig verhielten. Zudem hatten sie plötzlich ihre Sprache verloren. Kein Wort des Mitgefühls und der Anteilnahme ging über ihre Lippen. Das so oder so schillernde Funktionärs- und Organisationswesen im Radsport zeigte in Zürich seine hässliche Fratze. Dass sich nicht einmal die Politikerinnen und Politiker von Stadt und Kanton Zürich zur Tragödie im bedauernden Sinne äusserten, ist nur beschämend und zeigt, wes’ Geistes Kind diese Polit-Ideologen, welch die Rad-Weltmeisterschaften in und um Zürich als einwöchige, politische Aktion gegen den Individualverkehr, der flächendeckend lahmgelegt wurde, verstanden.

Der Tod der jungen Muriel Furrer ist schockierend und traurig, die Reaktionen insbesondere der Veranstalter der WM in Zürich hierauf sind ein einziger Skandal.