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Sebastian Coe als IOK-Präsidentschafts-Kandidat abgeschmiert

causasportnews.com – 28/2025, 22. März 2025

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(causasportnews / red. / 22. März 2025) «Wer könnte Sebastian Coe gefährlich werden?», titelte «causasportnews» vor dem Präsidentschafts-Wahlgeschäft des Internationalen Olympischen Komitees (IOK) am 20. März 2025 (vgl. causasportnews vom 18. März 2025). «Nur die IOK- und Sport-Gesetzmässigkeiten», wäre wohl die richtige Antwort. Unter rationalen Gesichtspunkten wäre der Brite Sebastian Coe der «logische», neue Präsident des IOK gewesen. Als Nachfolger des scheidenden Thomas Bach wollte er wohl aber zuviel Neues ins oberste Sportamt der Welt tragen, und wohl ebenso zuviel niederreissen, was der abtretende Deutsche Sport-Apparatschik Thomas Bach während seiner Präsidentschaft aufgebaut hatte. So war Sebastian Coe auch nicht der «Kronfavorit» und wurde wohl bei der Präsidentschaftswahl Nahe von Olympia anlässlich der 144. IOK-Session vor allem ein Opfer der Bach’schen Macht- und Machterhaltungsspiele. Nüchtern betrachtet war die Nicht-Wahl des Britischen Ex-Leichtathleten eine Sensation. Mit lediglich 8 Stimmen schmierte er geradezu brutal ab. Das Rennen um das oberste Sportamt der Welt machte die favorisierte Kandidatin von Thomas Bach, die 41jährige Sportministerin aus Zimbabwe, Kirsty Coventry, die zweifache Olympiasiegerin im Schwimmen. Vordergründig zeigte sich das oft als Altherren-Club bezeichnete IOK mit der Wahl einer für diesen Zirkel jungen Frau aufgeschlossen und den Trends der Zeit folgend. In Wahrheit wird der formell als Präsident scheidende Deutsche Thomas Bach mit der Wahl seiner Nachfolgerin und Favoritin weiterhin seinen Einfluss im Olympia-Geschäft geltend machen können. Etwas, was mit einer Nomination des selbstbewussten Sebastian Coe nicht mehr möglich gewesen wäre.

So kam es, dass Kirsty Coventry in der IOK-Session schon im ersten Wahlgang mit 49 von 97 Stimmen als erste Frau in der Geschichte des IOK zur Präsidentin des Schweizer Vereins IOK (mit Sitz in Lausanne) gewählt wurde. In den nächsten zwölf Jahren wird sie Gelegenheit haben, der Olympischen Familie und der Welt zu zeigen, dass das Herausragendste an ihr nicht das Geschlecht ist. Der gewiefte Strippenzieher Thomas Bach hat es mit der Wahl der ehemaligen Erfolgs-Schwimmerin geschafft, seine eigene Macht nach der formellen Präsidiums-Beendigung im Spannungsfeld von Sport, (Sport-) Politik und Wirtschaft zu zementieren und zu perpetuieren. Der ehemalige Deutsche Olympiasieger im Fechten steht mit seinen nicht einmal 72 Jahren geradezu im Olympischen Novizenalter. Er wusste genau, dass derzeit Frauen in Spitzenämtern so gesellschaftsfähig sind wie noch nie. Die Wahl der Afrikanerin, die wegen ihrer politischen Aktivitäten in Simbabwe nicht unumstritten ist, war eine Meisterleistung des sport-politischen Taktierens durch Thomas Bach zwecks eigener Machterhaltung, frei auf den ehemaligen Olympiasieger anwendbaren Grundsatz: «Es spielt keine Rolle, wer unter mir Präsident, bzw. nun Präsidentin ist». US-Präsident Donald Trump dürfte an dieser Wahl wenig Freude haben. Die grundsätzlich gezielte Förderung von Frauen widerspricht in seinen Augen dem Leistungsprinzip. Das Wort «Diversität» ist ihm ein Gräuel. Das alles stört Thomas Bach nicht im Geringsten. Seine Sympathien gehören bekanntlich eh Russland.

IOK-Präsidentenwahl: Wer könnte Sebastian Coe gefährlich werden?

causasportnews.com – 26/2025, 18. März 2025

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(causasportnews / red. 18. März 2025) Die Wahl des Nachfolgers oder der Nachfolgerin des langjährigen Präsidenten des Internationalen Olympischen Komitees (IOK), Thomas Bach, wird am 20. März 2025 stattfinden. Nach zwölf Jahren an der Spitze des IOK, einem Schweizer Verein mit Sitz in Lausanne, geht die Ära des bald 72jährigen Funktionärs alter Schule definitiv zu Ende. Das ist eine Überraschung, denn in den Augen vieler Menschen auf dem Planeten galt der Deutsche als Funktionär, der nicht loslassen kann. Mit einer IOK-Statutenänderung hätte Thomas Bach, der Mannschafts-Olympiasieger im Fechten von 1976 in Montreal, die Amtsverlängerung durchsetzen können. Der mehrheitlich ungeliebte und umstrittene Deutsche dürfte jedoch erkannt haben, dass seine Zeit als IOK-Präsident definitiv abgelaufen ist. Thomas Bach war ein gewiefter Taktiker; er galt als Funktionärs-Apparatschik, der sich in der Sport-Weltpolitik allerdings immer wieder verhedderte und dem vorgeworfen wurde, Sportliches (als IOK-Präsident), Berufliches (als promovierter Jurist und Wirtschaftsanwalt) sowie Privates (als gewiefter Strippenzieher) zumindest unangebracht zu vermengen. Seit 2013 bekleidete er das höchste Amt im Weltsport. Seine Amtszeit war geprägt von etlichen Peinlichkeiten, vor allem mit Bezug auf Russland. 2014 lobte er die Olympischen Spiele in Sotschi (vom 7. bis 23. Februar 2014) und Putin-Russland über den grünen Klee, um dann miterleben zu müssen, wie eben dieses gelobte Russland im März 2014 die Krim annektierte und so den Krieg gegen die Ukraine lostrat. Sein Umgang mit dem russischen Staatsdoping bewirkte, dass Thomas Bach Naivität und Einfältigkeit nachgesagt wurde. Wäre nun die Amtsdauer des oft tollpatschig daherkommenden, ehemaligen Fecht-Olympiasiegers nicht so oder so zu Ende gegangen, wäre Thomas Bach wohl der Präsident gewesen, der über Russland stolperte. Nach dem Kriegsbeginn Russlands gegen die Ukraine anfangs 2022 fuhr der IOK-Präsident mit dem Ausschluss, bzw. Nicht-Ausschluss, bzw. mit dem ein bisschen-Ausschluss russischer Sportlerinnen und Sportler einen eher russenfreundlichen Kurs. Wie dem auch sei. Mit dem Abgang von Thomas Bach wird wohl das Kapitel des Apparatschik-Funktionärstums im IOK in der bisherigen Form ein Ende haben.

Als Favorit für das höchste Präsidentenamt im Weltsport gilt der ehemalige britische Mittelstreckenläufer Sebastian Coe. Als ehemaliger, erfolgreicher Sportler, der insgesamt zwei Olympische Goldmedaillen gewann, der in der Politik aktiv war und als langjähriger Sportfunktionär Erfahrungen sammelte, verfügt der 68jährige Brite das Rüstzeug, um den globalen Sport durch die tosenden Stürme dieser Zeit zu führen. Alles andere als eine Wahl von Sebastian Coe in dieser Woche wäre eine Sensation. In der Nähe von Olympia, in Griechenland, steigen neben Lord Coe nur zwei weitere, ernstzunehmende Kandidaten, bzw. eine Kandidatin, in den Ring. Da wäre einmal die Favoritin des abtretenden Thoms Bach, die Sportministerin Simbabwes, Kirsty Coventry. Sie gehört dem IOK-Zirkel seit längerer Zeit an und holte als ehemalige Schwimmerin zwei Olympische Goldmedaillen. Ihr Handikap: Mit 41 Jahren ist sie für das Amt etwas gar jung. Chancen werden zudem dem 65jährigenm Spanier Juan Antonio Samaranch junior eingeräumt. Seinen Vater kennt die Welt als langjährigen, teils nicht unumstrittenen IOK-Präsidenten (1980 – 2001).

Die Wahl der neuen IOK-Präsidentin oder des IOK-Präsidenten wird nicht nach dem Slogan «Wahltag ist Zahltag» erfolgen. Im IOK heisst es in dieser Hinsicht eher: «Die Karten werden neu gemischt». So schaut die Welt einigermassen gebannt und gespannt nach Griechenland, wenn nun in der Nähe von Olympia das höchste Sport-Funktionärsamt zu vergeben ist.