
Respekt – allgemein ein grosses Wort. Nicht alle scheint’s zu kümmern – weder in der Natur noch in den Redaktionsstuben…
(Bild: Red.)
(causasportnews / red. / 9. Mai 2018) Wir leben in einer Zeit, in der das Schwingen der Moralkeule „en vogue“ ist. Oft benehmen sich die Moralistinnen und Moralisten aber selber genauso nicht, wie sie es von den auf’s Korne Genommenen verlangen und erwarten. „Schamlos“, titelt z.B. das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ in der aktuellen Ausgabe (19/2018). Gemeint ist das Verhalten des Deutschen Fussball-Bundes (DFB) in der „Causa Franz Beckenbauer“. Als weltbewegende Neuigkeit wird der Öffentlichkeit die längst bekannte Geschichte aufgetischt, dass der „Kaiser“ und seine Entourage während Jahren vom DFB massiv finanziell profitiert hätten. Manager und Finanzberater von Franz Beckenbauer seien vom Verband fürstlich bezahlt worden, um den Kaiser zu „charmieren“. Auch die längst in Ungnade gefallene Lichtgestalt des Deutschen Fussballs selbst habe von Geldern des DFB profitiert. So what?, wäre man mehr als zehn Jahre nach den „Taten“ geneigt zu fragen. Tatsache ist, dass der „Kaiser“ längst vom Thron gestossen ist und relativ hilf- und wehrlos am Boden liegt. Was bringt es, nun noch auf einem Gefallenen herumzutrampeln? Die als „linksgerichtet“ bekannten „Spiegel“-Journalisten verdienen für diese Story nur eine Qualifikation: Respektlos.
Das selbe Magazin dürfte sich eher hinterfragen, ob es sich nicht immer wieder selber pharisäerisch verhält, z.B. dann, wenn die in den Augen der Blattmacher aus Hamburg bei anderer Gelegenheit schnöde verunglimpften „Kapitalisten“ des FC Bayern München zum Sturm auf den Champions League-Gipfel ansetzen. Heisst der Gegner der Münchner einmal mehr Real Madrid, legen sich die „Spiegel“-Macher bedingungslos gegen die sonst kritisierten, kapitalistischen Millionäre in kurzen Hosen aus Bayern ins Zeug; geht es in Deutschland um den internationalen Fussball, kommt sogar dem FC Bayern flächendeckende, harmonisierende Bedeutung zu. So wurde vor dem diesjährigen Scheitern des FC Bayern München gegen Real Madrid auch in diesem Jahr Real-Star Cristiano Ronaldo ins Visier genommen. Den Bayern zu helfen, auf welche Weise auch immer, schien das Motto des medialen Angriffs zu sein. Als „grandioser Trickser“ wurde der Top-Star gebrandmarkt – dies wegen seiner Probleme mit dem Fiskus (17/2018); der Versuch, Cristiano Ronaldo schon einmal im Vorfeld der Begegnung Bayern – Real auf diese Weise zu destabilisieren, scheiterte allerdings so kläglich wie die nachfolgenden Bemühungen des FC Bayern auf dem Spielfeld gegen die „Königlichen“ aus Madrid. Auch für diese journalistische Missetat und die respektlosen Attacken gegen Cristiano Ronaldo gehört den „Spiegel“-Journalisten die „rote Karte“. Dem portugiesischen Überflieger dürfte die Story aus Hamburg letztlich ziemlich egal gewesen sein, zumal er der deutschen Sprache eh nicht mächtig ist…