(causasportnews / red. / 28. Dezember 2017) Eine gute Nachricht für den Welt-Fussballverband FIFA zum Jahresende: Einer der namhaftesten, jedoch auch umstrittensten Exponenten des Fussball-WM-Endrunden-Projekts 2018 in Russland hat sich selber aus dem Rennen um Macht und Einfluss im organisierten Fussball und den Kritikern den Wind aus den Segeln genommen. Vitaly Mutko, bis anfangs dieser Woche noch Präsident des Russischen Fussballverbandes, hat nach seinem Rücktritt als Chef des Verbandes nun zudem, was viel gewichtiger ist, das Amt des Vorsitzenden des lokalen Organisationskomitees der FIFA-Fussball-Weltmeisterschaft 2018 niedergelegt. Durch diesen Schritt hat der ehemalige Sportminister Russlands und Vize-Ministerpräsident des Landes die FIFA mit Blick auf die WM-Endrunde von einer immer stärker drückenden „Hypothek“ befreit. Insbesondere die Amtstätigkeit von Vitaly Mutko als Vorsitzender des lokalen WM-Organisationskomitees wurde für den Weltfussballverband zum wachsenden Problem. Grund hierfür ist das „Staatsdoping“, das Russland seitens des Internationalen Olympischen Komitees (IOK) vorgeworfen wird; die flächendeckenden Doping-Manipulationen in Russland gelten seit geraumer Zeit als erwiesen. Die Disziplinarkommission des IOK hatte anfangs Dezember entschieden, dass der ehemalige Sportminister Russlands (Vitaly Mutko) als Mit-Verantwortlicher der Betrügereien von der Mitwirkung an allen zukünftigen Olympischen Spielen ausgeschlossen sei. Der Betroffene erklärte zwar, diese Entscheidung beim Internationalen Sportschiedsgericht in Lausanne (CAS) anfechten zu wollen, doch wurde er nach diesem Verdikt auch für die FIFA zum Problem. Obwohl die Fussball-WM-Endrunde von der IOK-Entscheidung nicht direkt betroffen ist, wurde es allgemein mehr als unglücklich angesehen, mit einem vom IOK gesperrten Funktionär eine Fussball-WM organisieren und durchführen zu müssen. Mit seinem Schritt, aus dem lokalen WM-Organisationskomitee auszuscheiden, hat Vitaly Mutko der FIFA jedenfalls ein verspätetes Weihnachtsgeschenk bereitet und weitere Kritik erspart. Eher unwahrscheinlich ist es auf Grund der Umstände, die im Rahmen des „Staatsdopings-Skandals“ bis jetzt ans Tageslicht gekommen sind und die vom damaligen Sportminister Russlands wohl mit zu verantworten sind (das IOK hat sich in diesem Sinne geäussert, dass das von Vitaly Mutko geführte Sportministerium Russlands in Manipulationen im Zusammenhang mit Doping, vor allem spezifisch anlässlich der Olympischen Winterspiele in Sotschi, involviert gewesen sei), dass die IOK-Entscheidung gerichtlich, vor allem nicht vom IOK-nahen CAS, korrigiert wird. Nicht klar ist in dieser „Causa“ im Moment nur der Umstand, weshalb der Rückzug Vitaly Mutkos etappenweise geschah; zuerst trat er als Präsident des Verbandes Russlands zurück, und nur wenige Tage später legte er das im Rahmen des WM-Projektes viel wichtigere Amt als OK-Präsident der WM-Endrunde nieder.
FIFA ist personelle WM-„Hypothek“ los
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