(causasportnews / red. / 22. Mai 2017) Der ehemalige kasachische Radrennfahrer Alexander Winokurow soll 2010 den Radsport- Frühjahrsklassiker Lüttich -Bastogne-Lüttich nur gewonnen haben, weil er seinem mit ihm in Führung liegenden Konkurrenten Alexander Kolobnew für den Sieg eine Geldzahlung von 150 000 Euro versprochen und bezahlt haben soll. Die belgische Staatsanwaltschaft sieht in dieser Absprache um den Sieg einen Betrug, der nun vor einem belgischen Strafgericht beurteilt werden soll.
Die Konstellation, die sich vor sieben Jahren im ältesten Eintagerennen ergab, sorgt immer wieder für Diskussionen, ist jedoch tendenziell als unzulässiges Verhalten zu qualifizieren. Wer wegen einer Geldzahlung oder durch ein Versprechen anderer Vorteile auf einen möglichen Sieg verzichtet, verfälscht den sportlichen Wettbewerb und handelt deshalb betrügerisch. Das sehen offenbar auch die belgischen Strafverfolgungsbehörden entsprechend und bringen deshalb die beiden in die Schlussphase von Lüttich – Bastogne – Lüttich 2010 involvierten Fahrer vor Gericht. Schon bald nach Abschluss des Rennens wurden Mutmassungen laut, der Sieger Alexander Winokurow, der damals nach soeben abgesessener Dopingsperre auf die Strasse zurückgekehrt war, habe den Sieg von seinem letzten Begleiter, dem Russen Alexander Kolobnew, gekauft. Beide Akteure bestreiten die Vorwürfe. Alexander Winokurow liess sich zitieren, eine Geldzahlung an Alexander Kolobnew, der 2011 anlässlich der Tour de France in einen nicht gravierenden Dopingfall verwickelt war, sei zwar erfolgt, doch habe es sich bei dieser Bezahlung um die Gewährung eines Darlehens gehandelt. Radsport-Insider rechnen damit, dass die beiden ehemaligen Fahrer mit einer Verurteilung wegen Betrugs rechnen müssen. In diesem Falle drohen Gefängnisstrafen und Bussen.