(causasportnews / red. / 11. April 2017) Die Vergabe der Fussball-WM-Endrunde neu durch den Kongress (Verbands-Parlament, Generalversammlung) des Weltfussballverbandes FIFA statt durch die Exekutive bildete ein Kernstück der FIFA-Reformen. Nun wird die Generalversammlung der FIFA im Mai in Bahrain in der Causa „WM-Vergabe“ bereits gefordert sein. Gemäss der Traktandenliste des Kongresses will die FIFA die Weichen für eine WM-Endrunde-Austragung gleich in drei Ländern stellen. Dies ist an sich schon eine kleine Sensation, die jedoch bei Betrachtung der Kandidaten-Namen noch überraschendere Dimensionen annimmt. Für die Ausrichtung der WM-Endrunde 2026 bewerben sich offenbar die Verbände Kanadas, der USA und Mexikos. Falls diese Kandidaturen vom FIFA-Kongress gutgeheissen werden, würden, nebst Kanada, ausgerechnet die USA und Mexiko zusammen spannen; ein sportpolitisches Wunder, denn die allgemeine Lage zwischen den beiden Ländern ist angespannt, und einer der wichtigsten Wahlversprechen des neuen US-Präsidenten Donald Trump geht immerhin dahin, eine Mauer zwischen Mexiko und den USA zu bauen – und das alles auf Kosten Mexikos… Da soll noch jemand behaupten, der Sport weise keine völkerverbindende Komponente auf!
Gemäss Recherchen von „Causa Sport News“ hätte eine gemeinsame Kandidatur der drei Verbände offenbar gute Chancen auf Erfolg. Sicher werden die USA davon profitieren, dass sie bezüglich der WM-Endrunde 2022 der Männer an Katar gescheitert waren, was vielerorts bedauert wurde. Die USA waren letztmals 1994 WM-Endrunden-Ausrichter. In Mexiko fanden WM-Endrunden 1970 und 1986 statt. Noch nie hatte Kanada die Ehre, als Endrunden-Ausrichter bei den Männern zu fungieren. Das könnte sich nach einer entsprechenden Weichenstellung durch die FIFA-Generalversammlung am 12. Mai in Bahrain ändern.