Essam El-Hadary nochmals im Fokus des Interesses

(causasportnews / red. / 3. Februar 2017) Wenn sich am Sonntag Ägypten und Kamerun im Final des Afrikacups in Gabon gegenüber stehen werden, dürfte ein Spieler das besondere Augenmerk auf sich richten: Der Torhüter der Mannschaft Ägyptens, Essam El Hadary. Der älteste, 44-jährige Spieler des Turniers hat namhaften Anteil daran, dass sich die Ägypter die Finalteilnahme sicherten. Mit mirakulösen Reflexen hielt er seine Mannschaft im Penaltyschiessen gegen Burkina Faso im Turnier und wehrte die beiden letzten Elfmeter gekonnt ab. – Essam El-Hadary? Da war doch einmal etwas mit einem Torhüter dieses Namens? In der Tat. Essam El Hadary steht für einen der grössten und publikumsträchtigsten Sportrechtsfälle, die der organisierte Fussballsport je erlebt hat. Der Torhüter Ägyptens löste jene juristische Affäre aus, die als „Fall Sion“ in die Sportrechtsgeschichte eingehen sollte. Beim Wechsel des Spielers von Al Ahly Kairo zum Schweizer Verein FC Sion gab es 2008 mehr als nur Unstimmigkeiten. Dem FC Sion wurde vorgeworfen, Essam El-Hadary zum Vertragsbruch bei Al Ahly angestiftet zu haben. Letztlich verhängte die FIFA eine Registrierungssperre gegen die Walliser, um die sich der Klub jedoch foutierte. Die Folge der FIFA-Sanktion, die von der ganzen organisierten Fussballwelt mitgetragen werden musste, war eine Prozesslawine von noch nie da gewesenem Ausmass. Der Walliser Klub führte verschiedenste Verbands- und Gerichtsverfahren gegen die FIFA, die UEFA, den Schweizer Fussballverband, die Schweizer Professional-Liga (SFL), reichte Strafanzeigen gegen Fussballfunktionäre ein, wurde bei Wettbewerbsbehörden vorstellig usw. Nachdem insbesondere die FIFA alle juristischen Attacken erfolgreich abgewehrt hatte, zog der FC Sion als schwer geschlagener Prozessverlierer von dannen (vgl. dazu auch Urs Scherrer / Remus Muresan / Kai Ludwig, Sportrecht – Eine Begriffserläuterung, 3. Aufl., 2014, 292 f.). Essam El-Hadary kehrte – in der Schweiz sportlich wenig erfolgreich – bald wieder nach Ägypten zurück und ist bis heute vor allem beim Klub Ismaily SC tätig. Am Sonntag wird ihn die Sportwelt wohl zum letzten Mal auf der grossen Sport-Bühne im Einsatz sehen können.

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