(causasportnews / red. / 25. November 2016) Die Thematik ist nicht neu, akzentuiert sich aber immer mehr. Die Gewalt im Allgemeinen und auch die Gewaltbereitschaft etwa gegen Polizeikräfte nimmt Dimensionen an, die erschrecken, jedoch beispielsweise in der Stadt Zürich mit ihren herrschenden politischen Kräften und dem sonderbaren Verständnis einer offenen Gesellschaft nicht verwundern. Die allgemeinen Medienberichte nach jedem Wochenende ähneln je länger desto mehr Kriegsreportagen: Sachbeschädigungen, Saubannerzüge, Attacken von Vermummten, Angriffe auf im Einsatz befindliche Sanitäts- und Feuerwehrleute, Massenschlägereien, Messerstechereien, Angriffe gegen Leib und Leben unschuldiger Personen sowie Gewalt und Drohungen gegen die Repräsentanten des Staates. Die weiterhin zunehmende Gewaltbereitschaft, die sich auch permanent in Gewalt entlädt, ist ein Faktum. Und ein allgemeines Phänomen (in der Schweiz musste die Polizei innerhalb eines Jahres über 14000 Mal, wegen häuslicher Gewalt intervenieren; das sind immerhin 38 Fälle pro Tag). Der Sport macht vor dieser Entwicklung nicht halt. Im Gegenteil.
„Die Gewaltbereitschaft im Sport ist von 2013 bis 2015 massiv angestiegen. 2016 ist ein erklärbarer rückläufiger Trend ersichtlich. In der Stadt Zürich ist aufgrund des Wegfalls des Derbys Grasshoppers gegen den FC Zürich die Situation generell etwas entspannter. Dennoch besteht aufgrund des Vorhandenseins einer gewaltbereiten Kernszene ein immenses Gewaltpotenzial, wie z.B. am letzten Samstag beim Spiel GC-Thun“, sagt der Mediensprecher der Stadtpolizei Zürich, Marco Cortesi. Der seit Jahrzehnten im Polizeidienst stehende Medienchef des städtischen Polizeikorps spricht unter anderem von gezielten Angriffen auf Polizistinnen und Polizisten in Zürich. Vor allem in den Jahren 2013 bis 2015 stellt er auch im „Fan“-Umfeld der Fussball- und Eishockeyklubs eine Radikalisierung fest; Neuerdings werden „Fans“ von Sportklubs vermehrt sogar dann gewalttätig, wenn „ihr“ Klub gar nicht im sportlichen Einsatz steht. So wurden kürzlich „Fans“ des FC Zürich (!) anlässlich eines Spiels des Zürcher Grasshoppers Klubs gegen den FC Thun gegen deren „Fans“ gewalttätig. Eine schwierige Situation für die Polizei. „Zum Teil wurden auch schwerste Verletzungen in Kauf genommen. Polizistinnen und Polizisten, die etwa in Zivilkleidung erkannt werden, werden immer wieder angegriffen und zum Teil verletzt “, sagt Marco Cortesi und verschweigt nicht, dass er selber auch schon angegriffen wurde und bei vorhersehbaren Ausschreitungen mit Polizeischutz unterwegs ist.
Wie diesen Gewaltexzessen Einhalt geboten werden könnte, scheint ein Buch mit sieben Siegeln zu sein. Die Stadtpolizei Zürich betreibt diesbezüglich auch Ursachenforschung, etwa im Rahmen des Projektes „PIUS“ (Polizei im urbanen Spannungsfeld) unter Einbezug aussenstehender Spezialisten. Ein umsetzbares Rezept gegen die flächendeckende Gewalt und Gewaltbereitschaft scheint bisher nicht gefunden worden zu sein. Was seitens der Polizei niemand sagen kann, will und darf, scheint aber offenkundig: Solange in der Stadt Zürich derartige politische Verhältnisse herrschen, dürfte sich die urbane Gewaltspirale weiter drehen – auch im Zusammenhang mit dem Sport.