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Widerrechtlicher Gender-Unsinn aus dem Berner Bundeshaus

causasportnews / Nr. 1174/08/2024, 26. August 2024

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(causasportnews / red. / 26. August 2024) Wenn es um Kritik an der Politik und an Politikerinnen und Politikern geht, ist Vorsicht angesagt: Zu rasch wird man dabei in die Ecke der Stänkerer, Besserwisser und Unverbesserlichen gedrängt. Doch zwischendurch muss es gesagt sein, nämlich dann, wenn die Politik völlig aus dem Ruder läuft. Wie jetzt im Fall der Schweizerischen Verteidigungsministerin, welche als Bundesrätin dem Eidgenössischen Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) vorsteht. Eben musste die Sportministerin der einzigen Schweizer Goldmedaillen-Gewinnerin der Olympischen Spiele, Chiara Leone gratulieren, was ihr sichtlich schwer fiel. Zwar ist die Bundesrätin auch für die Belange der Armee zuständig; aber mit ihrem Linksdrall hat die Magistratin aus der formellen Mitte, die zuweilen auch mit Mittelmass gleichgesetzt wird, ihre liebe Mühe mit dieser Disziplin und somit auch mit dem Schiesssport. Schiessen gehört selbstverständlich zum Inventar der Bürgerlichen und Rechten und soll nicht den linken und pazifistischen Mythos entweihen.

Also setzt die für den Sport und die Armee zuständige Bundesrätin auf den Mainstream – und wie! Die rührige Walliserin mit, kaum zu glauben, juristischer Basis-Ausbildung will ab kommendem Jahr neue Regeln für Sportverbände, die es in sich haben, durchsetzen. Nach dem Wunsch und dem Willen der Bundesrätin muss in den Verbänden ab 1. Januar 2025 eine Geschlechterquote in den Exekutivgremien (Vorstände) der Verbände realisiert werden. Mindestens 40% der Vorstände müssen dann mit Frauen besetzt sein, sonst droht der Verlust von Fördergeldern, verlautete aus dem VBS. Der Dachverband des Schweizer Sportes, Swiss Olympic Association, schreibt dies nun auf Druck der Sportministerin für die Fachverbände des Schweizerischen Dachverbandes vor.

Man reibt sich vielerorts die Augen, empört sich in gut schweizerischer Art und schüttelt die Köpfe. Hat der Schweizer Sport in der Tat keine anderen Probleme? Wäre er nach der mageren Medaillenausbeute anlässlich der Olympischen Spiele in Paris in diesem Sommer nicht anderweitig gefordert? Woher die Frauen nehmen und in die Verbands-Vorstände platzieren? Regelrecht verzweifelt gibt sich sinnigerweise Luca Filippini, der Präsident des Schweizer Schiesssport-Verbandes, vor allem auch deshalb, weil mit dem Verlust von Fördergeldern gedroht wird. «Wir haben grosse Mühe, Leute für unseren Vorstand zu finden, unabhängig vom Geschlecht», sagte der Verbands-Präsident gegenüber den Medien an die Adresse der verantwortlichen Bundesrätin, welche es mit diesem Gender-Unsinn offensichtlich ernst meint und auch hier, wie gewohnt, unbelehrbar ist.

Die Verbände tun gut daran, diesem Druck aus dem Berner Bundeshaus nicht zu erliegen und es allenfalls auf eine juristische Konfrontation ankommen zu lassen, falls Fördergelder gekürzt oder gestrichen werden. Die von der Sportministerin erzeugte Pression über den Dachverband des Schweizer Sportes ist krass rechtswidrig – und mehr als nur ein blanker Gender-Unsinn! Die Verbände in der Rechtsform des Vereins (Art. 60 ff. des Schweizerischen Zivilgesetzbuches, ZGB) wären aufgrund des Diktates aus Bern gehalten, ihre Verbandsstrukturen ab 1. Januar 2025 anzupassen, was in zeitlicher Hinsicht nicht möglich ist.

Die Lehre aus der Geschichte: Gewissen Druckversuchen auch von Regierungsseite kann man getrost widerstehen, vor allem, wenn diese widerrechtlich erfolgen…

Eine neue Weltordnung dank Schweizer Olympiasieg in Paris?

causasportnews / Nr. 1168/08/2024, 4. August 2024

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(causasportnews / red. / 4. August 2024) War das ein Bild, als die drei erstplatzierten Medaillengewinnerinnen nach dem 50-Meter-Kleinkaliber-Dreistellungskampf in Paris zur Sieger(innen)ehrung antraten: Zuoberst auf dem Treppchen stand Chiara Leone, welche für die erste goldene Medaille der Schweizer Mannschaft an den Olympischen Spielen in Paris sorgte! Flankiert wurde die 26jährige Fricktalerin von der Amerikanerin Sagen Maddalena (2. Rang) und der Chinesin Qiongyne Zhang (3. Rang). Die Schweiz also zuoberst, umrahmt von den Vertreterinnen der USA und China. War dies das Abbild der neuen Stärkeverhältnisse in der Welt unter der Regie der Schweiz (eher nicht), oder waren es sogar die Vorboten einer neuen Weltordnung auf dem Planeten (auch eher nicht), die dank und wegen Olympia eingeläutet wurde? Oder war es ein Bild mit Symbolcharakter (wohl eher)? In der Welt bekämpfen sich die USA und China, wo es nur geht; der Kampf West (USA) gegen Ost (China) tobt an allen Fronten und überall in der Welt – auch auf «Stellvertreter»-Ebene. Dazwischen die Schweiz, welche vor allem dank ihrer Neutralität immer noch zwischen den Grossmächten zu vermitteln im Stande ist (vgl. z.B. die kürzlich abgehaltene Friedenskonferenz auf dem «Bürgenstock» bei Luzern, welche die Weichen für Frieden im Ukraine-Krieg stellen sollte). Wie dem auch sei: Das Bild von der Siegerehrung mit einer Schweizerin zuoberst auf dem Podest und Sportlerinnen aus USA und aus China auf den Plätzen zwei und drei ist ein Monument für die Ewigkeit.

Der Erfolg von Chiara Leone in Paris verzückte die Schweiz. Allerdings nicht vollumfänglich. Für die Linken in der Eidgenossenschaft war es wohl nicht so bereichernd, dass die erste Goldmedaille der Schweiz einer Schützin zu verdanken ist. Ausgerechnet einer Athletin in einer Sportart, welche so gar nicht ins ideologische Weltbild der Linken passt und zudem der Sphäre des Armeewesens zuzurechnen ist. Der Schiess-Sport ist eher als Domäne der Rechten zu qualifizieren, und in der Schweiz wird diese Sportart insbesondere als Lieblingsdisziplin der Anhängerinnen und Anhänger der Schweizerischen Volkspartei (SVP) angesehen. Diese zeigt jeweils Entschlossenheit, die Freiheit und die Neutralität des Landes unter Umständen auch mit Waffengewalt zu verteidigen. Für die Linken sind diese Spiele in Paris so oder so eine eher schwer verdauliche Angelegenheit, prävaliert doch der Nationalismus (vgl. den Medaillenspiegel, mit – horribile est dictu – derzeit China an der Spitze!) – geradezu ein Gräuel für das linke Lager. Noch eine Woche wird an der Seine um Olympia-Medaillen gekämpft. Wenigstens ein Lichtblick für die linke Szene in der Schweiz: Die Wahrscheinlichkeit, dass in einem Schiess-Wettkampf nochmals eine goldene Auszeichnung resultieren könnte, ist eher gering.