
(causasportnews / red. / 22. Februar 2020) Im Nachgang zur „Operation Aderlass“ vor einem Jahr anlässlich der Nordischen Ski-Weltmeisterschaften im Österreichischen Seefeld wurden insbesondere in Österreich und in Deutschland breitgefächerte Ermittlungen rund um das Doping-Netzwerk des Erfurter Sportarztes Mark Schmidt aufgenommen und geführt (vgl. dazu etwa causasportnews vom 15. Februar 2020). Die Münchner Staatsanwaltschaft geht derzeit davon aus, dass zwischen 2011 und 2019 weit mehr als 20 Sportler aus 8 Nationen, insbesondere aus den Sparten Nordischer Skisport und Radsport, in Dopingaktivitäten mit Bezug zum Umfeld des Arztes verwickelt sind. Teils sind die Beschuldigten (einige sind bereits verurteilt, so der Langläufer Johannes Dürr) bekannt, doch ranken sich auch immer noch Gerüchte und Vermutungen der Sportwelt um (weitere) Verdächtige und vermeintliche Dopingsünder. Immer wieder wurde kolportiert, unter den Verdächtigen würde sich auch ein Sportler schweizerischer Nationalität befinden. Dieses Geheimnis hat nun der Betroffene selber gelüftet und die (Medin-)Welt über Twitter orientiert, dass er als Radprofessional betrogen habe. Es handelt sich dabei um den ehemaligen Radrennfahrer Pirmin Lang, der 2017 seine Aktiv-Karriere beendet hatte und danach das Nachwuchs-Förderungsteam „Swiss Racing Academy“ gründete, das er auch leitete; bis am Freitagabend jedenfalls. Mit Blick auf die in der kommenden Woche in Berlin stattfindenden Bahnrad-Weltmeisterschaften, an der drei Fahrer aus dem Team von Pirmin Lang teilnehmen werden, hat der geständige Dopingdelinquent die Team-Leitung per sofort abgegeben. Was aus dem Startup-Projekt werden soll, steht derzeit in den Sternen.- Das Geständnis des ehemaligen Berufs-Rennfahrers kommt nicht ganz überraschend: Aufgrund des Ermittlungs- und des medialen Druckes sah sich der 35jährige Luzerner, der sich als Aktiver auch in der Sparte Rad-Querfeldein einen Namen gemacht hatte, offensichtlich zu seiner Flucht nach vorne und zum Geständnis veranlasst.