Ein Organisations-Chaos anlässlich der Rad-Weltmeisterschaften 2024 und ein Finanz-Desaster danach

causasportnews.com – 18/2025, 23. Februar 2025

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(causasportnews / red. / 23. Februar 2025) Mit Sportanlässen ist es oft so wie mit einem Hausbau: Es herrschen chaotische Organisationsverhältnisse vor, und zu guter Letzt explodieren die Kosten.- So geschah es anlässlich der Rad-Weltmeisterschaften, die in der Stadt Zürich und in der Agglomeration Zürich vom 21. bis zum 29. September 2024 durchgeführt wurden. Der sportliche Gehalt der Radrennen war durchwegs ansprechend, und dass ein tragischer Todessturz den Grossanlass überschattete, muss als äusserst schmerzhaftes Ereignis angesehen werden. Diesbezüglich ist es allerdings unverständlich, dass die Ursachen des Renn-Unfalls der jungen, erst 18jährigen Schweizerin Muriel Furrer, die einen Tag nach ihrem Unfall am 26. September 2024 verstarb, noch immer nicht bekannt sind. Die Klärung des Unfallhergangs und die Eruierung der Todesursache könnten durchaus rechtlich-relevante Bedeutungen aufweisen. Das Schweigen der WM-Organisatoren zu diesem dramatischen und traurigen Ereignis bis zum heutigen Tag ist jedenfalls unverständlich.

Generell war die Veranstaltung, die vor allem von linken und grünen Kreisen in der Stadt Zürich, der sog. «Velo-Lobby», gefördert wurde, für viele Menschen im Ballungsraum Zürich mehr ein Ärgernis denn ein Radsport-Fest. Vor allem das Gewerbe, das sich während der Rennen mit massiven Beschränkungen konfrontiert sah, macht, sekundiert von bürgerlichen, politischen Parteien, derzeit Druck und tritt offen an die Öffentlichkeit mit der Forderung, dass künftig keine derartigen Gross-Veranstaltungen mehr im Raum Zürich stattfinden sollen. Auch namhafte Kreise in allen Bevölkerungsschichten sprechen sich konkret etwa gegen eine zweite Rad-WM aus. Moniert wird retrospektiv die eingeschränkte Bewegungsfreiheit während der neun Tage dauernden Weltmeisterschaft 2024. Die verschiedensten Einschränkungen für das Gewerbe im Bereich der Rennstrecken werden als unverhältnismässig, unakzeptabel und umsatzschädigend gegeisselt. Jedenfalls herrschte während der neun WM-Tage ein vielschichtiges Organisations-Chaos. Berührt vom Anlass wurden diverse Gemeinden beispielsweise um den Zürichsee. Bauliche Massnahmen auf den befahrenen Strassen waren kostenintensiv, und aufgrund der Streckenführungen bei den Rennen wurden teure Absperr- und Sicherungsmassnahmen notwendig. Offensichtlich fehlte es an einer seriösen Budgetierung dieser Kostenfaktoren, weshalb sich nun die Organisatoren der Weltmeisterschaft mit diversen Gemeinden darüber zanken, wer für diese teils ansehnlichen Extrakosten aufkommen muss. Das Organisationskomitee, meinen diverse mit WM-Extrakosten belastete Gemeinden; die Gemeinden, ist das Organisationskomitee überzeugt. Kommunen, wie Oetwil am See, Zumikon (hier geht es um jeweils 50’000 Franken) und Erlenbach (die Gemeinde verlangt 25’000 Franken) liegen mit den WM-Organisatoren wegen der angefallenen WM-Zusatzkosten im Streit. Zollikon hat das pekuniäre Kriegsbeil begraben und verzichtet auf die Geltendmachung von angefallenen Kosten in der Höhe 17’600 Franken gegenüber den WM-Organisatoren. Nicht wegen der «Geringfügigkeit» des Betrages, sondern weil man sich nicht in einen langwierigen Rechtsstreit einlassen will.

Ein Organisations-Chaos während der Rad-Weltmeisterschaften im letzten September, und ein Finanz-Desaster nach den WM-Rennen sind wohl kaum die Vertrauensbasis, um auch künftig derartige Grossanlässe im Raum Zürich zu organisieren und durchzuführen. Da tritt das grundsätzlich positive, sportliche Fazit nach den WM-Rennen in Zürich und Umgebung tendenziell in den Hintergrund.

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