causasportnews / 1187/10/2024, 2. Oktober 2024

(causasportnews / red. / 2. Oktober 2024) Immer noch unfassbar wird in der Sportwelt versucht, das abrupte Ende des Lebens der erst 18jährigen Muriel Furrer im U19-Rennen der Juniorinnen anlässlich der Rad-Weltmeisterschaften in Zürich am 26. September 2024 zu verarbeiten und zu verkraften. Der Unfalltod, der sich in einem Waldstück in Küsnacht ZH zutrug, wird zunehmend mysteriöser und ist bis dato ungeklärt. Bis jetzt ist es jedenfalls nicht gelungen, den Hergang der dramatischen Ereignisse zu klären. Offensichtlich kam die Zürcher Nachwuchshoffnung auf einer Abfahrt in einer Linkskurve von der Strasse ab und wurde in ein Waldstück katapultiert. Sie erlitt ein irreversibles Schädel-Hirn-Trauma und erlag kurze Zeit später, am 27. September 2024, diesen Verletzungen. Niemand weiss bis jetzt, wie sich das Unglück mit seinen dramatischen Auswirkungen letztlich zutrug. Blieb die Fahrerin, im Wald liegend, lange Zeit sich selber überlassen, und hätte sie allenfalls bei rascher Hilfe gerettet werden können? Weder Mit-Konkurrentinnen oder Offizielle nahmen den Vorfall wahr; Zuschauer befanden sich an jenem Streckenabschnitt keine. Nicht klar ist, wie lange die verunglückte Radsportlerin unbemerkt im Wald lag, bis ihr Fehlen im Rennen bemerkt wurde. Dass eine Fahrerin in einem WM-Radrennen unbemerkt «verschwinden» kann, ist mehr als nur mysteriös. Im Moment wird versucht, den Unfallhergang zu rekonstruieren.
Schon nach dem Unfall, als die Ärzte um das Leben der jungen Fahrerin kämpften, war es für die Offiziellen der Veranstaltung klar, dass die WM in Zürich weitergeführt werden solle. Auch als der Tod von Muriel Furrer bekanntgegeben werden musste, war eine vorzeitige Beendigung der Weltmeisterschaft kein Thema. Angeblich mit dem Einverständnis der Familie der verunglückten Athletin wurden die Wettbewerbe, letztlich mit dem vielumjubelten Professional-Rennen der Männer als Höhepunkt, fortgesetzt. Wie wenn sich in einem solchen Fall eine derart leidgeprüfte Familie eines tödlich verunglückten Menschen für den Abbruch einer solchen Veranstaltung aussprechen würde! Zynischer geht es wohl nicht mehr.
So wurde das Restprogramm der Rad-WM in Zürich programmgemäss fortgesetzt und abgeschlossen. Getreu dem Motto: «The show must go on». Die kompromisslose Weiterführung der Veranstaltung war nicht die einzige, erbärmliche Reaktion der Verantwortlichen der Weltmeisterschaften (des Radsport-Weltverbandes UCI und der lokalen Organisatoren), welche sich nach dem tragischen und traurigen Unglücksfall unsensibel, gefühlskalt und hartherzig verhielten. Zudem hatten sie plötzlich ihre Sprache verloren. Kein Wort des Mitgefühls und der Anteilnahme ging über ihre Lippen. Das so oder so schillernde Funktionärs- und Organisationswesen im Radsport zeigte in Zürich seine hässliche Fratze. Dass sich nicht einmal die Politikerinnen und Politiker von Stadt und Kanton Zürich zur Tragödie im bedauernden Sinne äusserten, ist nur beschämend und zeigt, wes’ Geistes Kind diese Polit-Ideologen, welch die Rad-Weltmeisterschaften in und um Zürich als einwöchige, politische Aktion gegen den Individualverkehr, der flächendeckend lahmgelegt wurde, verstanden.
Der Tod der jungen Muriel Furrer ist schockierend und traurig, die Reaktionen insbesondere der Veranstalter der WM in Zürich hierauf sind ein einziger Skandal.
