Rad-WM 2024 in Zürich: Am Schluss bezahlt die öffentliche Hand

causasportnews.com – 102/2025, 6. November 2025

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(causasportnews / red. / 6. November 2025) Die Rad-Weltmeisterschaft im letzten Jahr in und um Zürich war, wie «causasportnews» bereits festhielt (9. April 2025), sportlich top, organisatorisch und finanziell allerdings ein «Flop». Von dieser Wertung ausgeklammert bleibt der Sturz der jungen Rennfahrerin Muriel Furrer, die unter immer noch ungeklärten Umständen in tragischer Weise zu Tode kam. Die Gross-Veranstaltung endete in einem finanziellen Desaster. Die undurchsichtige und chaotische Organisation, reichliches Dilettantentum und stümperhaftes Verhalten der «Verantwortlichen» hatten zur Folge, dass der Anlass, immerhin eine Weltmeisterschaft, in einem Finanzschlamassel endete. Eine katastrophale (Finanz-)Planung, ein kaum existierendes Budget und unfähige Funktionäre seitens der involvierten Verbände (Union Cycliste Internationale, UCI, und Swiss Cycling) sowie blauäugige Sponsoren-Erwartungen führten schliesslich zu einem Finanzloch von 4,5 Millionen Franken. So war nun vor allem die öffentliche Hand gefordert, um letztlich eine einigermassen geordnete Liquidation des Trägervereins, der zwecks Durchführung der Weltmeisterschaft gegründet worden war, zu ermöglichen. Fazit: «Am Schluss bezahlt die öffentliche Hand»! Tief in die Kasse griff die Stadt Zürich; ebenso zeigte sich der Kanton Zürich spendabel. Teils erfolgten von privater Seite und seitens der Gemeinden Forderungsverzichte. 32 Kommunen wurden vom Anlass tangiert und begehrten finanziellen Ausgleich. Ausser mit dem Gemeinden Erlenbach am Zürich- und Maur am Greifensee konnten mit Blick auf die Gesamtbereinigung der Forderungen mit dem Trägerverein der Veranstaltung Lösungen – vor allem Forderungsverzichte – bezüglich der Forderungen dieser Gemeinden gefunden werden.
Die Moral der Geschichte: In und um Zürich, vor allem die Stadt Zürich ist tief-rot gefärbt und bekanntlich dem Zweirad-Sport und den Velo-Aktivitäten zugetan, lässt sich vortrefflich die Bespassung der Menschen insbesondere mit staatlichen Mitteln organisieren, dies nach der Vorgabe des römischen Dichters Juvenal (geb. 55 n. Chr.), der die Zusammenhänge zwischen Brot und Spielen (panem et circenses) schon früh erkannt hatte. Statt, wie geplant und entschieden, nun in Zürich einen Rosa-Luxemburg-Platz zu schaffen, könnte beispielsweise als Hommage an den souveränen Weltmeister vom vergangen Jahr (der den Titel heuer erfolgreich verteidigte), Tadej Pogacar, die Europaallee in Zürich in Tadej-Pogacar-Allee umgetauft werden. Das wäre dann die formvollendete Symbiose von Kommunismus und Sport in Zürich. Beides lässt sich die Limmatstadt etwas kosten – siehe Rad-WM 2024.

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