causasportnews.com – 110/2025, 28. November 2025

(causasportnews / red. / 28. November 2025) Der legendäre Hawaiianer Akebono Taro (mit bürgerlichem Namen Chadwick Haheo Rowan), der im April 2024 im Alter von 55 Jahren an Herzversagen starb, revolutionierte das Sumo-Ringen in Japan. Als erster Nicht-Japaner erreichte er den Rang eines «Yokozuna», den höchsten Rang im Sumo, und sicherte sich dadurch einen Kult-Status. Schickte sich Akebono, was «Morgenröte» heisst, an, mit seinen 230 Kilogramm Kampfgewicht, bei einer Körpergrösse von 204 Zentimetern, sich von einem Bein auf das andere zu bewegen, brandete ihm tosender Applaus in den Wettkampfstätten Japans entgegen. Sein Tod stürzte Japan in eine Depression. Nun könnte ein weiterer Nicht-Japaner in die Fussstapfen von Akebono Taro treten. Soeben hat der erst 21jährige Ukrainer Danylo Yavhusishyn, der als Sportler unter dem Namen Aonishikiti Arata aktiv ist, ein Sumo-Turnier in Japan gewonnen – eine sport-historische Sensation. Der geflüchtete Ukrainer begann in seiner Heimat im Alter von sieben Jahren mit Sumo und holte Titel um Titel. Als Russland 2022 die Ukraine überfiel, flüchtete Aonishiki Arata im Alter von 17 Jahren nach Deutschland und entging damit der Wehrpflicht in der Ukraine; von dort ging es weiter nach Japan, wo er konsequent an seiner Sumo-Karriere arbeitete. Als erster Ukrainer gewann der gegenüber Akebono Taro verhältnismässig leichte (140 Kilogramm) und nicht übermässig grosse (183 Zentimeter) Athlet nun in Japan ein Sumo-Turnier. Mit diesem Sieg, der als «historisch» gilt, steigt der 2022 geflüchtete Ukrainer zum Rang des «Ozeki» auf; es ist dies der zweithöchste Rang im Sumo-Sport. Anlässlich seines Turnier-Erfolgs besiegte er in Fukuoka im Norden der Insel Kyushu den Mongolen Hoshoryu Tomokatsu, Träger des höchsten Titels, den des «Yokozuna» im Sumo-Sport. Nicht nur wegen seines sportlichen Grosserfolgs eroberte Aonishiki Arata die Herzen der Japaner im Nu. Obwohl er erst vor vier Jahren nach Japan kam, ohne ein Wort japanisch zu sprechen, gewann er die Sympathien der Inselnation im Pazifik mit den in japanischer Sprache gehaltenen Worten: «Ich bin sehr glücklich, dass ich eines meiner Ziele erreichen konnte».
(Quelle: «Tages-Anzeiger», Zürich)









