Boris und Lilly Becker: Raus aus dem Knast und runter mit den Hosen!

causasportnews.com – 86/2025, 19. September 2025

(causasportnews / red. / 19. September 2025) Die Medien und die Publizistik leben vom Sport genauso, wie der Sport, Sportlerinnen und Sportler von den Medien und der Publizistik leben. Jeweils kurz nach Beendigung grosser Sportveranstaltungen (so Olympische Spiele, Fussball-WM-Endrunden, usw.) werden die Regale der Buchhandlungen von dieser Art Literatur überschwemmt. Dann wird man gewahr, dass dieser Teil der Unterhaltungsindustrie funktioniert. Oft sind es aber auch Individual-Athletinnen und Athleten, die mit Büchern Unsterblichkeit anstreben. Im Moment fragt sich die globale Welt, wie das genau gewesen sein könnte mit Boris Becker im Gefängnis. Der nicht nur in Deutschland immer noch gefeierte, aktuell 57jährige Tennis-Star schafft es immer wieder, von sich Reden zu machen und die Aufmerksamkeit der Massen auf sich zu lenken. Diese Popularität hat beim Deutschen eine hoch-willkommene Nebeneffekt: Die offenbar permanent klamme Privat-Schatulle kann gefüllt werden. «Bobele», wie die ehemalige Tennis-Grösse liebevoll genannt wird («Bobele» steht übrigens für Boris Becker Leimen), macht’s möglich. Das wird offenbar auch aktuell wieder angestrengt. Oder ist es ein reiner Zufall, dass gerade jetzt die Publikation «Inside: Gewinnen – verlieren – neu beginnen» von Boris Becker auf den Markt kommt? Geschrieben hat es zwar die Tennis-Legende nicht selber. Dieser kreative Teil des Buches, das z.B. überraschenderweise auch schon Vorschuss-Lorbeeren des «Spiegels» (in 37/2025) erhielt, wurde vom erfahrenen, britischen Ghostwriter Tom Fordyce, der bereits mehrere Autobiografien britischer Sportler und Ex-Sportler geschrieben hat, abgedeckt. Eindrücklich sollen die 352 Seiten sein, nicht nur bezüglich dessen, was Boris Becker nach der Verurteilung wegen Insolvenzdelikten während 231 Tage im britischen Knast erlebt hatte. News aus dem «Bau», wie es «Bobele» dort mit Schwerverbrechern ergangen ist und wie er sich (auch) in diesem Milieu Respekt verschafft hat, wird die Allgemeinheit zur Kenntnis nehmen können. Die Publikation bietet natürlich attraktive Unterhaltung, wie Ghostwriter Tom Fordyce betont. Ca. 35 Franken / 25 Euro kostet das Buch, das im Ullstein-Verlag erscheint. Es dürfte dazu angetan sein, dem ehemaligen Top-Sportler (auch) ein wenig pekuniäre Liquidität zu verschaffen.

Die Familie Becker ist eigentlich immer für Unterhaltung gut. Das hat auch Boris Beckers frühere Ehefrau Lilly Becker erfahren, nicht nur während der neunjährigen Ehe mit dem Tennis-Maestro (2009 – 2018). Nachdem um sie der Becker-Glanz in den letzten Jahren, vor allem nach der Scheidung, verblasste, war es für Lilly Becker wie das grosse Los, als sie in der 18. Staffel des RTL-Dschungelcamps haushoch obsiegte. Wer in dieser Sendung erfolgreich ist, braucht sich um die Zukunft keine Sorgen mehr zu machen. Also Bühne frei für den «Playboy», runter mit den Hosen (oder mit dem Höschen), was grosse Freude bereitet im Hochglanz-Magazin, in dem sich vor allem Schöne ohne Hemmungen ziemlich freizügig präsentieren dürfen. Für Lilly Becker war das «Playboy»-Angebot «der perfekte Kick-off für alles, was jetzt kommt», sagt die immerhin 49jährige Ex-Ehefrau von Boris Becker, die sich auf jeden Fall auch so, wie es im «Playboy» üblich ist, durchaus sehen lassen darf (auch wenn hier keine totale Nacktheit präsentiert wird; Fotografie muss schliesslich Kunst bleiben, wie es schon Michelangelo bei der Bemalung der Sixtinischen Kapelle in Rom vorgelebt hat). Das Rundum-Wohlfühl- und Sorglos-Paket für Lilly Becker scheint für die nächsten Jahre jedenfalls geschnürt zu sein.

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