causasportnews.com – 79/2025, 29. August 2025
(causasportnews / red. / 29. August 2025) Wer kontinuierlich Medien aller Art, auch die sog. Neuen Medien, konsumiert, wähnt sich auf diesem Planeten an einem permanenten Tag der offenen Türe im Irrenhaus. Man mag schon gar nicht mehr hinsehen und hinhören. Die Welt wird weitgehend regiert und beherrscht von Irren, Ganoven und von mit Haftbefehlen gesuchten, beschuldigten Kriegsverbrechern. Letzteren gesteht die Welt zu, dass sie auch ihre guten Seiten hätten; alleine diese sind schwer auszumachen. Ihre Weltanschauungen sind geradezu gruslig, und Missetaten, ein unsägliches Hauen und Stechen, werden nach dem Motto entschuldigt: Auch der 2. Weltkrieg wies schliesslich positive Aspekte auf.
Der US-Präsident ist wohl der mächtigste Mann der Welt. So benimmt er sich auch, und wird es wohl schaffen, in seiner Amtszeit die Welt in ein Tollhaus zu verwandeln. Macht bedeutet auch, alles zu nutzen, was in irgendeiner Form dazu dient, die eigene Position zu stärken. Dazu gehört auch etwa, die vielbeachteten Events zu inszenieren, etwa bedeutende Sportereignisse. Das war schon früher so, als das NS-Regime 1936 die Olympischen Propaganda-Spiele in Garmisch-Partenkirchen (Winter) und Berlin (Sommer) organisierte. In diese Richtung des Missbrauchs sportlicher Anlässe geht auch die WM-Endrunde der Fussballer vom 11. Juni 2026 bis zum 19. Juli 2026 in den USA, in Kanada und in Mexiko. In Kanada und Mexiko? Davon merkt die Welt derzeit nicht viel, denn der amerikanische Präsident hat die in den genannten drei Ländern geplante Veranstaltung PR-mässig an sich und an die USA («America First») gerissen. Kaum zu glauben, dass das Eröffnungsspiel am 11. Juni 2026 dennoch im berühmten Azteken-Stadion in Mexiko-City stattfinden soll; am 19. Juli 2016 ist dann die Welt der Amerikaner wieder in Ordnung, wenn das Finalspiel im etwas weniger berühmten Metlife Stadium in New Jersey stattfinden wird. Ausgeblendet wird an dieser WM-Endrunde selbstverständlich, dass Fussball in den USA noch weniger gefragt ist als der Frauenfussball in der restlichen Welt. Nun, so sei es…
Zwar hat sich die Hoffnung der zivilisierten Welt längst zerschlagen, dass der Austragungsort der WM, USA, noch zu ändern wäre. Da spielt es auch keine Rolle, dass sich die meisten National-Teams schwertun werden, die Reise nach Amerika anzutreten. Dieser Umstand ist zweifelsfrei auch damit zu begründen, dass eine Fussball-WM-Endrunde auch auf dem Mond ausgetragen werden könnte. Die Hauptsache ist die visuelle, globale Verbreitung des Anlasses. So nimmt auch dieser Event seinen Lauf. Der Fussball-Zirkus erfährt den Kick-off auch diesmal durch die Auslosungs-Show der WM-Endrundenspiele. So sprach der US-Präsident, sekundiert vom Präsidenten des Welt-Fussballverbandes FIFA, Gianni Infantino, dass die Auslosung der Spiele 2026 am 5. Dezember 2025 im Kennedy-Center in der US-Hauptstadt Washington stattfinden wird. Weil der Sport, insbesondere der Fussballsport, bekanntlich apolitisch ist, und es die beiden Präsidenten Donald Trump und Gianni Infantino miteinander gut können – der FIFA-Präsident ist derzeit wohl der Lieblingsschweizer von Donald Trump – gestaltete sich die Bekanntgabe des Auslosungsdatums im «Weissen Haus» eher skurril. Gianni Infantino liess die Show des US-Präsidenten eher betreten über sich ergehen, vor allem, als Donald Trump zur Huldigung seines Temporär-Freundes Wladimir Putin, mit dem Bild der beiden wichtigsten Männer (Donald Trump und Wladimir Putin) der Welt in der Hand, ansetzte. Bis jetzt meinte der Schweizer-Italiener Gianni Infantino stets, der Russische Kriegstreiber sei (seit der WM-Endrunde 2018 in Russland) sein Freund; und nun muss er ihn mit Donald Trump teilen, der jedoch auch Gianni Infantinos aktueller Freund ist. Entwirrung total also. Das alles liess der 55jährige FIFA-Präsident, der im «Weissen Haus», bei der Bekanntgabe der Auslosungs-Show offensichtlich nicht mehr wusste, ob er nun Männchen oder Weibchen sei, klaglos und devot, jedoch wie ein begossener Hund, über sich ergehen. Wenigstens hatte der Auftritt dieser peinlichen Präsidenten einen gewissen Unterhaltungswert. Die (Sport-)Welt darf sich jedenfalls auf eine lustige, unberechenbare WM-Endrunde im Land der unbegrenzten Möglichkeiten freuen und eistellen. Eines scheint gewiss zu sein: Ein allenfalls vorherrschender, amerikanischer Traum mit dem Gewinn des Weltmeistertitels im Gastgeberland Nummer 1 wird wohl ein Traum bleiben. 1936 war schliesslich der schwarze US-Amerikaner Jesse Owens der erfolgreichste Athlet im Deutschen Reich. Insbesondere im Sport sind Erfolge nur selten planbar. Wahrscheinlich wird 2026 nicht die US-Nationalmannschaft den Fussball-WM-Titel holen. Eine grausame Zukunftsperspektive also für den US-Präsidenten mit deutschen Wurzeln, der kaum auf einen Titelgewinn der Deutschen hoffen wird. Vielleicht ist das sportliche Schicksal auch gerecht, und Donald Trump wird den WM-Pokal in New Jersey nicht den Franzosen, den Spaniern, den Engländern, den Niederländern oder einem anderen Team aus dem nicht wahnsinnig geliebten Europa überreichen müssen…

