causasportnews.com – 78/2025, 26. August 2025

(causasportnews / red. / 26. August 2025) Es wird immer schlimmer auf den Schweizer Fussballplätzen im Amateur-Sport. Schiedsrichter sind sich nicht nur vermehrt Anfeindungen aller Art ausgesetzt, sondern sie werden immer übler angepöbelt, getreten, geschlagen, bespuckt, usw. So könne es nicht weitergehen, findet der Jurist und Nationalrat der Schweizerischen Volkspartei (SVP), Lukas Reimann. Zwar unternehmen die Sportverbände immer mehr, etwa durch konsequente Sanktionierungen von Übeltätern, um Schiedsrichter in den verschiedensten Sportarten zu schützen. Doch offensichtlich ist das zuwenig. So hat nun der sport-begeisterte Bundes-Parlamentarier Lukas Reimann aus dem Kanton St. Gallen mit 29 Mit-Streitern aus allen politischen Parteien die Landesregierung aufgefordert, dem wilden Treiben im Sport und den Anfeindungen gegenüber den Unparteiischen härter zu begegnen und einen verbesserten strafrechtlichen Schutz der Schiedsrichter ins Auge zu fassen.
Der Bundesrat ist sich der Problematik von Übergriffen aller Art gegenüber Schiedsrichtern bewusst. Die Landesregierung findet allerdings, die in Kraft befindlichen, strafrechtlichen Normen zum Schutz von Leib und Leben (auch) von Schiedsrichtern seien ausreichend, ebenso in punkto Ehrverletzungstatbeständen. Auch rüde, verbale Attacken gegenüber Schiedsrichtern könnten mit den bestehenden Mitteln des Strafrechts bekämpft werden. Nationalrat Reimann ist enttäuscht über die ablehnende bundesrätliche Haltung. Die bestehenden Strafnormen zeigten schliesslich, dass diese offensichtlich nicht ausreichten, um das Übel an der Wurzel anzupacken. Es brauche griffigere Strafbestimmungen, meint er. Der Bundesrat ist der Meinung, dass der strafrechtliche Schutz für eine bestimmte Opfergruppe, wie der Schiedsrichter, nicht zu stark einen Niederschlag im Strafgesetz finden dürfe. Lukas Reimann und Kollegen sehen das anders. Mit Verweis auf die Verhältnisse in Italien – dort werden neu Schieds- und Linienrichter explizit strafrechtlich geschützt – soll nun das Schweizerische Bundesparlament das staatliche Sanktionsrecht entsprechend verschärfen. Der 42jährige Nationalrat und Sport-Fan sieht jedenfalls gute Chancen, dass ihm das Parlament folgen würde und Schiedsrichter künftig besser geschützt werden könnten.
