causasportnews.com – 34/2025, 14. April 2025

(causasportnews / red. / 14. April 2025) Wird an dieser Stelle vom «Machtrausch des Präsidenten» gesprochen, wäre die Zuordnung an sich klar: Die Rede ist nicht vom Präsidenten des Weltfussball-Verbandes FIFA, Gianni Infantino, sondern vom US-Präsidenten Donald Trump, der die Wirtschafts- und Global-Weltordnung derzeit so richtig durcheinanderwirbelt. Macht und Machtrausch sind zwei Attribute, die im Gleichschritt mit dem Amerikaner mit deutschen Wurzeln als auch mit dem Italo-Schweizer getrost genannt werden dürfen. Natürlich ist es nur ein Zufall, dass es die beiden Präsidenten sehr gut miteinander können, wie bei jeder Gelegenheit betont und visualisiert der Menschheit kommuniziert wird.
Derzeit wird wegen seiner präsidialen Eskapaden Donald Trump mehrheitlich ins Pfefferland gewünscht; nicht ganz zu Recht auch nicht absolut gerechterweise. Immerhin hat das amerikanische Volk im demokratischsten System auf der Welt Donald Trump zum Ober-Cowboy gewählt. Also: Lob der Schuldigen, Tadel des Unschuldigen? Weil Donald Trump aktuell wie ein Berserker wütet, ist der auch nicht überall wahnsinnig geliebte FIFA-Präsident mit unbekanntem Aufenthaltsort mit Blick auf das Turnier im kommenden Jahr in den Hintergrund getreten. Dies ist nicht so exakt nachvollziehbar, haben die beiden Machtmenschen doch ein grosses, gemeinsames Ziel: Die Durchführung der Fussball-WM-Endrunde vom 11. Juni bis 19. Juli 2026 in den drei Ländern USA, Kanada und Mexiko. Diese Co-Gastgeberschaft bedeutet an sich schon eine explosive Mischung, denn im derzeitigen «Zoll- und Wirtschaftskrieg» agieren die USA auch gegen die beiden Mit-Gastgeberländer der Fussball-WM-Endrunde im kommenden Jahr, Kanada und Mexiko. In knapp 14 Monaten soll der Event mit 48 Nationalmannschaften über die Bühne gehen (in Katar 2022 traten noch 32 Teams an; jetzt meint Gianni Infantino: «Mehr Spiele, mehr Geld»); doch im Moment scheint der Anlass weit entfernt zu sein, bzw.: Er wird regelrecht verdrängt. Wenn in den Staaten gespielt wird, kann das wohl nicht gerade als sportlicher Gross-Anlass unter Freunden bezeichnet werden. Vorfreude ist mit Blick auf die Endrunde im kommenden Jahr jedenfalls kaum spürbar (zweifellos auch deshalb nicht, weil zu befürchten ist, dass sich Mannschaften aus Ländern qualifizieren werden, die seit geraumer Zeit schmutzige Kriege führen und von Verbrechern geführt werden). Der Event scheint dem US-Präsidenten ziemlich egal zu sein; der FIFA-Präsident hat sich zurückgenommen und hofft wohl, dass sich in den nächsten rund 14 Monaten die globalen, wirtschaftlichen Verhältnisse zum Guten wenden werden. Die Kardinalfrage stellt sich weltweit so: Wie kann der Machtmensch im «weissen Haus» gnädig gestimmt werden? Mit Entschlossenheit (China), mit kollektivistischem Kriechen (EU) oder mit Anbiederungen (eine Vielzahl von Ländern)? Wie dem auch sei. Wahrscheinlich darf dieser von Donald Trump heraufbeschworene «Welt-Kindergarten» nicht allzu ernst genommen werden, auch nicht mit Blick auf die Fussball-WM-Endrunde in etwas mehr als einem Jahr. Den Leserinnen und Lesern soll jedenfalls eine Karikatur, welche die Sachlage auf etwas andere Art auf den Punkt bringt, nicht vorenthalten werden. «Die Fussball-WM 2026 ist schon in vollem Gange», überschreibt der Zeichner Rudolf Widmer sein Werk, das am 12. April 2025 im «Tages – Anzeiger» (Zürich) erschienen ist. Meint der Fussball spielende und die Weltkugel kickende US-Präsident: «Das ist ja ein geiler Sport». Kommentar der Zuschauenden: «Wenn der so herumrennt, können wir ihm ja gar nicht den Hintern küssen». Ab und zu darf es ja auch humorvoll sein…Oder ist alles doch sehr realistisch?
