Schumacher-Erpresser versuchten private Fotos zu Geld zu machen

causasportnews / Nr. 1159/07/2024, 8. Juli 2024

(causasportnews / red. / 8. Juli 2024) Die neuste, geradezu ungeniessbare Erpresser-Geschichte um den seit über zehn Jahren der Öffentlichkeit entrückten Ex-Rekord-Weltmeister in der Formel 1, Michael Schumacher (vgl. auch causasportnews vom 29. Juni 2024), fördert immer mehr Details zu Tage. So geht es nach Angaben der ermittelnden Staatsanwaltschaft um private Fotos, an deren Nichtveröffentlichung die Familie Schumacher, die den verunglückten, heute 55jährigen Ex-Star konsequent von der Öffentlichkeit abschirmt, ein Interesse haben könne. Die beiden in Deutschland verhafteten Täter sollen der Familie des Ende 2013 verunglückten und schwer verletzten ehemaligen Top-Sportlers zum Beweis, dass solche Aufnahmen existieren und im Besitze der Täter seien, Fotos zugeschickt haben; Michael Schumacher hat damals offenbar ein Schädel-Hirn-Trauma erlitten. Die Erpressung ist gescheitert, die Täter konnten vor der Deliktsvollendung verhaftet werden und sitzen derzeit in Untersuchungs-Haft. Soeben ist zudem ein Hintermann in der Affäre festgenommen worden, der als Mitarbeiter der Familie Schumacher mit der Beschaffung der Fotos in Verbindung gebracht wird. Da die Familie Schumacher im Kanton Waadt in der Schweiz wohnt (und sich der verunglückte Ex-Champion dort wohl im Kreise seiner nächsten Verwandten aufhalten dürfte), ist auch die Schweiz von Ermittlungen betroffen.

Somit gilt es als erstellt, dass der Erpressungsversuch mit Privatfotos vorgenommen worden ist; ebenso, dass in der Erpressungssache selbst keine Weiterungen mehr zu befürchten sind. Unklar ist jedoch, was auf den Fotos, mit denen die Erpressung vorgenommen wurden, zu sehen ist und was mit ihnen geschieht. Zeitungen in Deutschland meldeten, die Bildaufnahmen würden die Formel 1-Legende nach dem schweren Skiunfall in Méribel in den französischen Alpen am 29. Dezember 2013 zeigen. Das heisst, dass die Welt offenbar ein reales Interesse daran hat, den wohl traurigen Zustand von Michael Schumacher bildlich nachvollziehen, bzw. miterleben zu können. Letztlich ist dies nichts als unappetitlicher Voyeurismus, also ein Kernthema gewisser Medien, vor allem der Boulevard- und Regebogenpresse. Die Sensationslüsternheit zumindest eines Teils der Menschheit bewirkt, dass der Unfall-Vorgang von Méribel und die Folgen des tragischen Ereignisses Menschen dazu verleiten oder animieren, das Elend anderer zu Geld zu machen – indirekt und mit gütiger Mithilfe eines Teils der Medien.