Nun «bockt» der Schweizer Bundesrat bei der Frauen-EM 2025

causasportnews / Nr. 1119/03/2024, 8. März 2024

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(causasportnews / red. / 8. März 2024) Am vergangenen Wochenende erhob sich das Volk gegen die Widerwärtigkeiten und Ungerechtigkeiten im Staat Schweiz. Das Stimmvolk nahm eine Vorlage an, die es in sich hatte: Den Seniorinnen und Senioren soll künftig eine 13. AHV-Rente ausbezahlt werden! Mit diesem Resultat hatte fast niemand gerechnet, und das Wirtschafts-Establishment unterlag in diesem Klassenkampf den Gewerkschaften, welche die Initiative lanciert hatten. Seither herrscht bei den Bürgerlichen, welche die Initiative bekämpften und dabei kläglich Schiffbruch erlitten, mehr als nur Heulen und Zähneknirschen. Mit weitgehend unsinnigen Argumenten hatten die Rechte den Abstimmungskampf gegen diese pekuniäre Wohltat zugunsten der renten-berechtigten Bevölkerung geführt; doch alles half nichts. Fast 60% der Stimmbürgerinnen und Stimmbürger versetzten die Rechts-, Gewerbe- und Wirtschaftskreise ins Unrecht. Im Volk herrschte derzeit ein krasses Misstrauen gegenüber der erweiterten «classe politique». Vor allem verfing das Abstimmungs-Argument der nicht gelösten Finanzierung dieser 13. AHV-Rente nicht: Was sind schon fünf Milliarden Franken pro Jahr, wenn Geld in der Corona-Zeit in Milliardenhöhe verschleudert wurde, Banken, von geldgierigen Managern ins Unglück gestürzt und in den Ruin getrieben wurden, und diese vom Staat mit horrenden Summen «gerettet» werden mussten? Dass für Asylanten aus allen Teilen der Welt und seit zwei Jahren für Flüchtlinge insbesondere aus der Ukraine Milliarden aufgeworfen wurden und werden, sorgte vor dem Urnengang für eine entsprechende Stimmung im Land. Dazu kam, dass ehemalige Bundesrätinnen und -räte, die heute völlig ungerechtfertigterweise von Höchst-Ruhegehältern profitieren, die Seniorinnen und Senioren der Schweiz brieflich aufforderten, den Rentnerinnen und Rentnern eine 13. AHV-Rente zufolge nicht in diesem Ausmass verfügbaren Mitteln (!) zu versagen; u.a. ignorierend, dass die Zahl der Armen in der reichen Schweiz im Steigen begriffen ist und die Altersarmut nicht mehr wegdiskutiert werden kann.

So kam es, dass nicht nur Linke für eine zusätzliche Rente für ältere und oft auch bedürftige Menschen votierten. Ein Teil des rechtsbürgerlichen Lagers, das den Seniorinnen und Senioren eine 13. AHV-Rente versagen wollte, hat bis heute nicht verstanden, weshalb sich das einfache Volk am Abstimmungs-Sonntag gegen die Macht- und Wirtschafts-Elite erhob. Seit dem klaren Verdikt an den Abstimmungs-Urnen wird nun im Rechts-Lager gejammert und räsoniert, wie die künftig jährlich erforderlichen fünf Milliarden Franken für die 13. AHV-Rente einbringlich gemacht werden könnten. Es ist ein geradezu unwürdiges Spiel, das im Nachgang zum letzten Abstimmungssonntag im Moment gespielt wird, weil in vielen anderen Bereichen das Geld mit vollen Händen ausgegeben und verschwendet wird.

Die aktuelle Landesregierung, ein Kollegium weitgehend überforderter Männer und Frauen mit nur noch wenig Peinlichkeitsspanne nach oben, setzt nun bereits die ersten Zeichen, um die Frustration nach der Renten-Abstimmung auszuleben. Obwohl gerade der Bundesrat dem Parlament durchwegs Ausgaben beantragt, für die jeder vernunftbegabte Mensch kaum Verständnis haben kann, soll nun im Kleinen gespart und selbstverständlich im Grossen weiter geklotzt werden: So möchte die Landesregierung nun ein sportliches Zeichen setzen und die im kommenden Jahr stattfindende Frauen-Fussball-Europameisterschaft in der Schweiz (vom 2. bis zum 27. Juli 2025) mit einem Höchst-Bundesbeitrag von vier Millionen Schweizer Franken unterstützen; dies, nachdem sich der Ständerat kürzlich für einen Beitrag von 15 Millionen Franken stark gemacht hat (vgl. auch causasportnews vom 18. Februar 2024). Bei einem anderen Ausgang der Renten-Abstimmung wären die 15 Millionen Franken als Bundesbeitrag wohl kein ernsthaftes Thema gewesen. Nach dem desaströsen Abstimmungs-Sonntag für die Rechte schmollen nun Regierung und Parlament offensichtlich. Noch schlimmer, der Bundesrat «bockt» regelrecht!*

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*Das Wort «bocken» bedeutet (auch), sich widerspenstig, störrisch zu verhalten und meint damit durchwegs das Verhalten von Eseln.